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Potsdam-Mittelmark: Mehr Platz zum Spielen

Kinderboom in Michendorf – Kita Langerwisch für 200 000 Euro ausgebaut

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Michendorf · Langerwisch - Neue Spielgeräte und Räume für die Kindertagesstätte „Zwergenhof“ in Langerwisch hat Bürgermeisterin Cornelia Jung am Freitag offiziell an die Kinder übergeben. Verstanden haben die Kleinen den Rummel wohl nicht so richtig – sie dürfen schon seit Ende September an der neuen Werkbank schrauben und in der Kinderküche experimentieren. Doch nun hatten auch die Erwachsenen etwas zu feiern.

„Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist sehr groß“, sagte Kita-Leiterin Barbara Schneider. Die Gemeinde Michendorf finanzierte daher mit rund 200 000 Euro den Ausbau eines Dachgiebels sowie Möbel und neue Spielgeräte. Bis zu 87 Kinder dürfen künftig auf dem Zwergenhof betreut werden. Zuvor galt eine Ausnahmeregelung. „Ohne den Ausbau hätten wir in diesem Jahr wohl auch Kinder ablehnen müssen – so konnten wir eine weitere Gruppe gründen“, sagte Barbara Schneider.

In einem der neuen Räume sind die Vierjährigen untergebracht. Gerade essen sie zu Mittag, es gibt Blumenkohlsuppe mit Eierflocken und Vanillepudding als Nachtisch. Fragt man sie, was ihnen am besten gefällt, quasseln sie wild durcheinander. Die Fenster mit dem tollen Blick auf den Innenhof, die neue Farbe an den Wänden, die Kindercouch zum Kuscheln, sind einige Antworten. Sophie dreht ihren Puddinglöffel im Mund herum. Sie spielt am liebsten mit ihrer Freundin Sara in der Puppenecke. Ausgestattet ist der Raum mit sechs neuen Tischen, Kinderstühlen, Regalen, einer Garderobe und zwei Waschbecken.

„Das Konzept der Einrichtung ist, so viel Platz zum Spielen zu schaffen wie möglich“, sagte Ulrike Wirbes, die für die Tischlerei Handwerk & Schneider gekommen war. Um die Räumlichkeiten optimal zu nutzen, seien viele Stücke nach Maß angefertigt worden. Im zweiten der beiden Räume sei so ein großes Podest entstanden, das sowohl Stauraum für 20 Schlafliegen bietet, als auch von den Kindern zum spielen genutzt werde. „Kinder mögen diese Höhenunterschiede, so können sie andere Perspektiven einnehmen und den Erwachsenen einmal in die Augen schauen“, so Wirbs.

Besonders gut gelungen sind die Garderoben im Eingangsbereich der einzelnen Räume. Miriam, Robert und Letizia steht in Blockschrift auf dem Holz. An den Haken hängen Jacken, Skihosen und ein Turnbeutel, in den Fächern darüber stehen bunte Gummistiefel, daneben eine Einladung für die Eltern. Auf der Sitzbank liegt ein ausgewaschenes Stofftier. „Es geht nicht nur um die Ordnung, sondern auch um eine Trennung zwischen Spielfläche und dem Eingang und um eine gemütliche Atmosphäre“, sagte Schneider.

Bei den Eltern kommt der Zwergehof gut an. 70 Kinder werden im Moment betreut, rund 20 weitere Anmeldungen liegen vor. Zu Schuljahresbeginn waren die Zahlen noch deutlich niedriger. Nach Einführung der verlässlichen Halbtagsschule in Wildenbruch und der Ganztagsschule in Wilhelmshorst verließen rund 30 Hortkinder im Sommer die Kita. Der Kinderboom in Michendorf sorgt für Nachschub. „Seit über zehn Jahren ist die Geburtenrate auf diesem hohem Niveau“, sagte Bürgermeisterin Jung. In vielen Kindergärten gebe es Ausnahmeregelungen, damit mehr Kinder betreut werden können, als ursprünglich vorgesehen. Ausbauten wie in Langerwisch seien auch für Michendorf und Wilhelmshorst geplant. Carina Körner

Carina Körner

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