Potsdam-Mittelmark: Mehr Raser und Drängler auf der Autobahn 2007: 37 Verkehrstote im Schutzbereich Brandenburg
Potsdam-Mittelmark - Dramatische Entwicklung auf den Straßen innerhalb des Polizeischutzbereiches Brandenburg: 37 Todesopfer waren nach Verkehrunfällen im vergangenen Jahr zu beklagen. Das sind zehn mehr als im Jahr zuvor.
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Potsdam-Mittelmark - Dramatische Entwicklung auf den Straßen innerhalb des Polizeischutzbereiches Brandenburg: 37 Todesopfer waren nach Verkehrunfällen im vergangenen Jahr zu beklagen. Das sind zehn mehr als im Jahr zuvor. Als Hauptursachen nannte Schutzbereichsleiter Andreas Backhoff bei der Präsentation der Unfallstatistik in dieser Woche Raserei und Drängelei. Die meisten Unfälle mit Todesfolgen ereignen sich auf den Autobahnen innerhalb des Schutzbereiches. In Folge der drastischen Zunahme an Unfällen mit tödlichem Ausgang hält Backoff die flächendeckende Verkehrsüberwachung weiterhin für zwingend geboten.
Nachdem im Jahr 2006 die Zahl der Verkehrstoten im Schutzbereich Brandenburg, zu dem auch die Wachen Werder und Beelitz gehören, den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren erreicht hatte, ist für das Jahr 2007 ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen. Raserei und Missachtung des Sicherheitsabstandes sind Ursache bei zwei Dritteln der schweren Unfälle. „Noch immer ist die Verkehrsdisziplin auf den Straßen und Autobahnen im Schutzbereich Brandenburg insgesamt unzureichend. Aggressivität und Rücksichtslosigkeit wird auch weiterhin mit hohem Kontrolldruck begegnet“, kündigte Backhoff an.
Dabei sind nicht nur Pkw-Fahrer die Sorgenkinder bei der Unfallentwicklung, vielmehr seien die Lkw-Lenker für eine Vielzahl von Unfällen verantwortlich – insbesondere auf den Autobahnen des Schutzbereiches. 15 Personen wurden 2007 bei Unfällen getötet, an denen Lkw oder Busse beteiligt waren. Der Unfallort „Autobahn“ steht bei 18 Opfern als Sterbeort auf dem Totenschein.
„Unser Hauptproblem sind derzeit die Autobahnen und hier vor allem Unfälle mit Lkw“, bilanziert Backhoff. Wegen des erheblich angestiegenen Lkw-Verkehrs, der weiter zunehmen werde, appellierte er insbesondere an die Verantwortung von Fuhrunternehmen und Lkw-Fahrer, Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten, die Fahrzeuge in technisch einwandfreiem Zustand zu betreiben sowie defensives Fahrverhalten zu zeigen.
Durch die Beamten der Sonderüberwachungsgruppe für den Schwerlastverkehr des Verkehrsdienstes wurden im vergangenen Jahr 6398 Lkw, Busse und Kleintransporter kontrolliert. Davon mussten 3873 Fahrzeuge beanstandet werden. Die Beamten untersagten 300 Fahrern auf Grund technischer Mängel und dem Nichteinhalten der Lenk- und Ruhezeiten die Weiterfahrt.
Da sich die Autobahn im vergangenen Jahr zunehmend als Unfallschwerpunkt erwies, verlagerte der Verkehrsdienst des Schutzbereiches einen Großteil seiner Geschwindigkeitskontrollen auf diesen Bereich. Auch in diesem Jahr werden Tempokontrollen auf den Autobahnen – vor allem in den Baustellenbereichen – Arbeitsschwerpunkt sein werden. Auch werden verdeckte Maßnahmen, wie der Einsatz von zivilen Videofahrzeugen, verstärkt.
Deutlich reduziert hat sich die Zahl von Unfälle unter Alkohol- oder Drogenweinwirkung. „Dies ist ein Erfolg der erheblich gestiegenen Kontrollen ergänzt durch eine themenbezogene Öffentlichkeitsarbeit und Prävention in diesen Schwerpunktbereichen“, so Backhoff.
Bei den Unfallverursachern bleibt die Risikogruppe der Jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren auch 2008 im Visier der Polizei. Im vergangenen Jahr verursachte diese Altersgruppe 1024 Unfälle (2006: 999). Zwar bedeutet dies, gemessen am Gesamtunfallgeschehen, einen Rückgang von 18,9 auf 17,9 Prozent. Dennoch sind Junge Fahrer im Vergleich zu anderen Altersgruppen weiterhin besonders verkehrsauffällig. Acht Unfalltote waren im letzten Jahr jünger als 25 Jahre.
Neben den flächendeckenden Kontrollen wird sich die Polizei 2008 vor allem auch dieser Hauptrisikogruppe widmen. Backhoff kündigte das Bestreben für eine intensivere Zusammenarbeit mit den Fahrschulen an. Auch werde die Zusammenarbeit mit anderen Trägern der Verkehrssicherheit fortgesetzt, so unter anderem die Unterstützung der Verkehrssicherheitsprojekte „Cool ans Ziel“ und die Kooperation mit dem ADAC Fahrsicherheitszentrum in Linthe. Fortgesetzt wird zudem die Präventionsarbeit in Kindergärten und Schulen. Backhoff unterstrich dabei den Rückgang der Schulwegunfälle von 33 in 2006 auf 27 im vergangenen Jahr. wh
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