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Letzter prüfender Blick. Bibliotheksleiterin Anke Fichtmüller und ihre Kollegin Christiane Grahlow freuen sich, dass die PC-Arbeitsplätze bald aus dem Gang verschwinden.

© sos

Bibliothek Kleinmachnow: Mehr Ruhe zum Lesen und Arbeiten

Kleinmachnower Bibliothek schließt wegen Umbauarbeiten. Auch Schallschutz wird installiert

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Kleinmachnow - In der Kleinmachnower Bibliothek soll es ruhiger werden. Um den Nutzern künftig ein ungestörtes Lesevergnügen zu sichern, wird die Ausleihe von Mittwoch an für eine Woche geschlossen. In dieser Zeit werden Bauarbeiter die Decke mit Schallschutzplatten versehen, zudem sollen die Recherche-Arbeitsplätze aus dem Gang verschwinden. Die Leiterin der Einrichtung, Anke Fichtmüller, ist überzeugt, dass sich somit die Situation in der Bibliothek deutlich verbessert. Nach dem Umbau soll sie am 30. Juli wieder eröffnen. Ein neuer moderner Tresen steht schon.

Die mit 341 Quadratmetern vergleichsweise kleine Bibliothek stellt Mitarbeiter, aber auch Kleinmachnower vor immer neue Herausforderungen. Insbesondere die hochfrequentierten Recherchearbeitsplätze konnten bislang nicht optimal gestellt und genutzt werden. Im Gang vor dem Fenster saßen die Leute nicht nur mit dem Rücken zum Geschehen, sondern auch „mitten im Gewusel“, so Fichtmüller. Ein konzentriertes Arbeiten fiel da schwer. Jetzt soll die Wand zu einem angrenzenden Büro durchbrochen und dieser Raum mit rund 20 Quadratmetern für die Computer-Arbeitsplätze genutzt werden. Zudem soll dort künftig das Zeitschriftenregal stehen. Bislang waren in dem Raum die drei Assistentinnen der Bibliothek untergebracht. Vor etwa einem Jahr gab Bürgermeister Michael Grubert (SPD) das nicht mehr genutzte ehemalige Hochzeitszimmer des Rathauses im Foyer frei. Nachdem die Mitarbeiterinnen der Bibliothek dorthin umgezogen sind, ergaben sich für die Bibliothek neue Nutzungsmöglichkeiten.

Im Zuge des Umbaus sollen zudem Deckenplatten installiert werden, die für einen deutlich gedämpfteren Geräuschpegel innerhalb der Bibliothek sorgen. „Wir haben nicht die Möglichkeit, den Erwachsenen- vom Kinderbereich zu trennen“, sagt Fichtmüller. Bei durchschnittlich 380 Besuchern am Tag sei es mitunter jedoch ziemlich laut. Insbesondere am Nachmittag, wenn viele Familien und Kinder zu Besuch sind. Die Bibliothek sei aber auch ein Arbeitsort. Dies wolle die Verwaltung mit den morgen beginnenden Bauarbeiten gewährleisten.

Die Kleinmachnower Bibliothek zählt zu den leistungsstärksten im Land, ist im aktuellen bundesweiten Bibliothekenindex als eine der besten geführt. „In allen darin überprüften Kategorien wie Angebot, Nutzung, Effizienz und Entwicklung haben wir mit Gold abgeschlossen und die Kriterien erfüllt“, freut sich Fichtmüller. Erst vor zehn Jahren war die Bibliothek aus der Karl-Marx-Straße, wo sie ihr Angebot in noch beengteren Verhältnissen präsentierte, ins Rathaus umgezogen. Trotz der beschränkten Kapazitäten ist die Bibliothek bei den Kleinmachnowern außerordentlich beliebt. Im vergangenen Jahr zählte die Ausleihe rund 78 000 Besucher, in vergleichbaren Orten werden im Schnitt 45 000 erreicht. Rund 37 000 Bücher, CDs und DVDs hat die Bibliothek in ihrem Bestand. Um sie auf dem neuesten Stand zu halten, werden alljährlich 5000 Bücher aussortiert und in gleichem Maße neu angeschafft. „Zum Bestandsaufbau gehört auch der Bestandsabbau“, sagt Fichtmüller. Auf eine WII-Station und Spiele hat die Bibliothek bislang verzichtet. Auch das sei zum einen eine Frage des Platzes, zum anderen legen die Kleinmachnower gerade aufs Lesen besonderen Wert. So sei die Bibliothek auch bei Schülern stark nachgefragt. „Fast alle haben einen Bibliotheksausweis“, sagt Fichtmüller. Sie nimmt an, dass mit dem Bau der Grundschule gegenüber die Zahl der jungen Leser noch wachsen werde. Doch sie sieht auch einen Wermutstropfen: Der Lärm, der von außen in die Bibliothek dringt, werde zunehmen, glaubt sie. In Sachen Schallschutz gebe es insgesamt im Rathaus Nachholbedarf. Solveig Schuster

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