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Potsdam-Mittelmark: Mehr Tradition beim Blütenfest versprochen

Lärmpegel und Alkoholausschank-Verbot an Minderjährige werden verschärft kontrolliert

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Werder (Havel) - Der Countdown läuft: Nur noch acht Tage sind es bis zum 129. Baumblütenfest. Dann wird die Innenstadt zwischen Bahnhof und Insel wieder eine gute Woche lang zur Festmeile: mit Live-Konzerten und Showveranstaltungen auf neun Bühnen, Jahrmarktattraktionen und insgesamt 380 Ständen. In den Obstfluren rund um die Stadt öffnen die meisten Landwirte ihre Höfe dieses Mal durchgängig und Werders Vereine bringen sich mit eigenen Beiträgen ein. „Wir freuen uns darauf!“ – das war die klare Botschaft, die auf der gestrigen Pressekonferenz der Stadtverwaltung verkündet wurde.

Im Vorfeld war vor allem von Inselbewohnern Kritik am lauten Partytreiben auf den Großbühnen neben ihren Häusern geäußert worden. Die Initiative 2008 beklagte übermäßigen Alkoholkonsum seitens einiger Gäste, Pöbeleien sowie Urinieren in der Öffentlichkeit und forderte ein neues Konzept. Nun hat die Stadt kurzfristig die Zahl der Toiletten aufgestockt – 11 Containerwagen und über hundert kostenfreie Dixi-Klos werden bereitstehen. Vorgesehen sind schärfere Kontrollen des Lärmpegels sowie des Alkoholausschankverbots an Minderjährige. So werde nicht nur auf der Straße, sondern auch an den Tankstellen und in den Supermärkten durch Ordnungsamt, Polizei kontrolliert, kündigte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) an.

Für die generelle Sicherheit sollen täglich 200 Bereitschaftspolizisten unterwegs sein, hinzu kommen die Kräfte der Schutzpolizei. Der Veranstalter will 70 Ordner einsetzen und für die medizinische Versorgung stellen die Malteser 50 Kräfte ab. Durchgängig soll auch ein Arzt auf der Insel verfügbar sein. Mitgebrachte Glasflaschen sollen dieses Mal bereits am Bahnhof einkassiert und entsorgt werden.

„Wir freuen uns, dass etwas in Bewegung gekommen ist“, wertete Uta Klotz, Sprecherin der Initiative 2008, die Neuerungen und kündigte an, auch weiterhin am Ball zu bleiben. Der Verein Werder24 überreichte im Gegenzug 1200 Unterschriften für den Erhalt des Blütenfestes auf der Insel. Bürgermeister Werner Große (CDU) hat daraufhin beide Gruppen eingeladen, sich bei der Auswertung des diesjährigen Festes einzubringen. Verärgert gaben sich Verwaltung, Obstbauern und Veranstalter über die Ausmaße der Diskussion, die mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus geführt werde. Das habe bereits den Rücktritt einiger großer Sponsoren nach sich gezogen. Eine Konsequenz daraus und ein absolutes Novum: So kurz vor dem Fest gibt es noch 80 Karten für den Blütenball auf der Bismarckhöhe. .

Dem allgemeinen Wunsch nach mehr Tradition werde Rechnung getragen, versicherte Schröder, denn über hundert Stände würden in diesem Jahr von Werderanern betrieben – eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. An vielen Ständen wird traditionell Obstwein verkauft, der hiesige Markenverband will kontrollieren, dass alle als Werder-Wein ausgewiesenen Produkte auch tatsächlich diesen Namen verdienen (PNN berichteten).

Für den Werder-Tag am Dienstag haben sich viele Vereine und städtische Einrichtungen auf dem Marktplatz angekündigt, und beim Festumzug am Sonnabend machen 73 verschiedene Gruppen mit, kündigte Stadtmarketing-Chef Walter Kassin an. Auch die Sportvereine der Stadt bringen sich ein, veranstalten Turniere von Volleyball bis Kegeln und richten den Baumblütenlauf am Sonntag aus. Für Musik sorgen unter anderem die Schlagersängerin Nicole, die auf dem Blütenball am kommenden Freitag auftritt, sowie die Ostrocker von City als Hauptband am darauffolgenden Freitag an der Regattastrecke. Thomas Lähns

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