Potsdam-Mittelmark: Mehr Unfälle wegen Eis und Schnee Zuwachs zwischen
21 und 38 Prozent
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Potsdam-Mittelmark - Die Polizeiwachen in Werder, Beelitz und Teltow hatten in den ersten sechs Wochen dieses Jahres viel zu tun: Das Unfallgeschehen hat im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen, im Schutzbereich Potsdam um 38 Prozent und im Schutzbereich Brandenburg um 21 gegenüber 2009. Der Zuwachs ist der Polizeistatistik zufolge ausschließlich auf Eis und Schnee zurückzuführen: Fahrzeugführer fuhren unangemessen schnell oder zu dicht auf, sagte Polizeisprecher Torsten Ringel vom Schutzbereich Brandenburg. „Witterungsbedingte Unfälle gibt es eigentlich nicht, weil jeder Fahrzeugführer sein Tempo und den Abstand den Straßenverhältnissen anzupassen hat.“ Die Tempovorschriften würden sich auf optimale Straßenverhältnisse beschränken, so Ringel: „Bei Eis und Schnee muss man für jede Fahrt mehr Zeit einplanen“. Erfreulich: Meist blieb es bei Blechschäden. Die Zahl der Verletzten hat sich nicht erhöht und ist teilweise sogar zurückgegangen.
In der Teltower Region gab es in den ersten sechs Wochen 349 Unfälle mit 17 Verletzten, im vorigen Jahr waren es 246 Unfälle und 16 Verletzte. Die Wache Werder nahm 127 Unfälle mit vier Verletzten auf (2009: 97 Unfälle und fünf Verletzte), in Beelitz waren es 103 Unfälle mit drei Verletzten (2009: 90 Unfälle und 13 Verletzte). Im Bereich der Polizeiwache Werder war die Bundesstraße 1 ein Unfallschwerpunkt, in Beelitz die B 246 zwischen Beelitz und Borkheide. In Kleinmachnow, Stahnsdorf, Teltow und Nuthetal wurden keine winterlichen Unfallschwerpunkte ausgemacht: „Naturgemäß kommt es an Kreuzungen, Einmündungen und viel befahrenen Straßen häufiger zu Kollisionen“, teilte die Pressestelle auf Anfrage mit.
Nur die Beelitzer Autobahnwache hatte erstaunlicherweise weniger Arbeit als im Januar/Februar 2009. Polizeisprecher Ringel lobte die Autobahnmeistereien für ihren „heroischen Einsatz“: Die Autobahnen seien fast durchweg auf allen Spuren beräumt gewesen. „Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung.“ Zwischen dem 1. Januar und dem 15. Februar gab es auf den 180 Kilometer Autobahnen im Landkreis mit 263 Unfällen 16 Prozent weniger als 2009. Das Unfallgeschehen habe sich auf wenige Tage und bestimmte Punkte konzentriert, so Ringel: Unfallschwerpunkte seien die A2 zwischen Netzen und Wollin, die A9 zwischen Brück und Beelitz und die A10 zwischen Dreieck Nuthetal und Ludwigsfelde gewesen. Ringel nannte es „erstaunlich, mit welcher Ignoranz manche Leute auf der linken Autobahnspur langdonnern und sich und andere gefährden“.
Um trotz der schwierigen Bedingungen den Verkehrsfluss zu gewährleisten, setzte die Polizei bei angekündigtem Schnee und Blitzeis mehr Kräfte ein als in „normalen“ Schichten. So standen auf den Polizeiwachen häufig eine oder zwei Streifenwagenbesatzungen mehr bereit, auf der Autobahn sei die Einsatzsstärke mit sechs Streifenwagen oft verdoppelt worden. Henry Klix
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