Potsdam-Mittelmark: Mehr Urlauber am Schwielowsee
Dennoch gibt es Kritik an der Arbeit des Schwielowsee Tourismus e.V.
Stand:
Schwielowsee - Schwielowsee wird bei Urlaubern immer beliebter: Die Auslastung der Hotels, Pensionen, Campingplätze und Privatvermieter ist in diesem Jahr auf 61,3 Prozent gestiegen, 2008 lag sie bei 58,1 Prozent. Die Aufenthaltsdauer stieg von 2,8 auf 3 Tage. Diese vorläufigen Zahlen nannte Christoph Hoffmüller, Vorstandsmitglied im Schwielowsee Tourismus e.V., am Dienstagabend im Tourismusausschuss. „Die Bemühungen des Vereins und der Gemeinde tragen die ersten Früchte“, so Hoffmüller. Eine ähnliche Steigerung habe es im vorigen Jahr nicht gegeben. Die Vereinsstatistik klingt allerdings etwas optimistischer als die Landesstatistik, in der nur Beherbungsstätten mit über acht Betten erfasst werden: Dort betrug die Aufenthaltsdauer in Schwielowsee 2008 im Schnitt nur 2,2 Tage.
Im Fremdenverkehrsverein sind 9 Hotels, 8 Pensionen, 4 Campingplätze, 81 Privatvermieter und weitere Tourismuunternehmer organisiert. In seiner Jahresbilanz sprach Hoffmüller vom neuen Schwielowseeboten, den die Vermieter jetzt wöchentlich erhalten. Dort sind für die Gäste aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten aufgelistet. Demnächst geht der neue Internetauftritt online. Zudem war der Verein in diesem Jahr wieder auf zahlreichen Reisemessen präsent. Im nächsten Jahr sind Auftritte unter anderem in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt (Main) und erstmals in Stuttgart geplant.
Gemeindevertreter Dietrich Kalicki (Linke) zeigte sich verwundert, warum der Verein nicht auch in Dresden oder Leipzig um Gäste wirbt. Kalicki betrieb bis zur Wende ein Ferienobjekt und erinnerte daran, dass vor 1989 jährlich 30 000 Gäste nach Caputh kamen. „Leute aus Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt, die heute 35 Jahre alt sind, haben als Kind im Caputher Strandbad gespielt. Das sind Erinnerungen, die man wieder hochholen sollte.“ Gemeindevertreter Heinz Ofcscarik kommentierte trocken: „Die konnten damals ja auch nicht woanders hin.“ Christoph Hoffmüller betonte derweil, dass man in den vergangenen Jahren auch in ostdeutschen Städten gewesen sei. „Dort sind wir bekannt und müssen keine Reklame mehr machen.“
Kritisch wurden in der Sitzung die drei Informatoren diskutiert: An den im öffentlichen Raum aufgestellte Computerterminals können seit einigen Wochen rund um die Uhr Zimmer und touristische Leistungen gebucht werden. Die Gemeinde hatte die neue Technik mit 11 000 Euro bezuschusst, doch nur 28 touristische Anbieter sind dort gelistet. Die anderen scheuen die Nutzungsgebühr, die zwischen 80 und 180 Euro liegt. Gemeindevertreter Reinhard Gertner (BBS), der in Geltow ein Garni-Hotel betreibt, sprach von einem „gestrigen System“. „Die Leute wissen vorher wo sie hinwollen und buchen im Internet.“ Christoph Hoffmüller, der selbst Gästezimmer vermietet, widersprach: Er habe bereits mehrere Gäste über die Informatoren bekommen. „Einmal blieben Skandinavier auf der Durchreise für drei Tage.“ Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: