zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Michendorf auf Stromsparkurs AG und Externe suchen Sparpotenziale

Michendorf - Die Energiepreise steigen, und wer die Heizung herunterdreht oder Stromsparlampen einsetzt, kann seine Ausgaben um einiges senken. Diese Regel soll jetzt auch in Michendorf verstärkt greifen.

Stand:

Michendorf - Die Energiepreise steigen, und wer die Heizung herunterdreht oder Stromsparlampen einsetzt, kann seine Ausgaben um einiges senken. Diese Regel soll jetzt auch in Michendorf verstärkt greifen. Im Hauptausschuss am Montagabend wurde diskutiert, ob demnächst ein Energieberater eingesetzt werden sollte, der die Sparpotenziale in den öffentlichen Gebäuden aufzeigt.

Einen entsprechenden Antrag hatten die Grünen eingebracht. Demnach sollte für jedes der zirka 40 kommunalen Häuser ein Datenblatt erstellt werden, auf dem der Strom- und Wärmeverbrauch verzeichnet ist. Im Haushalt dieses Jahres sind bereits 10 000 Euro für einen Berater eingestellt. Bevor die ausgegeben werden, wollen sich Abgeordnete und Verwaltung jedoch selbst Gedanken machen – so die einhellige Meinung am Montag.

„Wenn wir einen Experten beauftragen, müssen wir eine klare Aufgabenstellung formulieren“, sagte CDU-Abgeordnete Marion Baltzer. Sie hatte vorgeschlagen, eine Arbeitsgruppe aus Gemeindevertretern aller Fraktionen und Mitarbeitern der Verwaltung einzusetzen, um die entsprechende Vorarbeit zu leisten. An Ideen mangelt es jedenfalls nicht: So sollte erst einmal aufgelistet werden, zu welchen Anteilen Energie aus Kohle, Gas und Öl in der Gemeinde verbraucht wird. „Das Bauamt kann ermitteln, was sich durch kürzere Schaltzeiten der Straßenbeleuchtung einsparen lässt“, so Baltzer weiter.

Peter Pilling (Linke) ergänzte, dass bei den Heizkosten nicht nur die Energiepreise, sondern oft auch die Heizungsanlagen eine Rolle spielen würden. „Alter, Bauart – all das macht sich bemerkbar.“ Manchmal sei eine Neuanschaffung in diesem Bereich günstiger. Erst die Vorarbeit, dann das Management: In dieser Form soll der Antrag Ende März in der Gemeindevertretung beschlossen werden – wenn die Grünen die Änderung gutheißen.

Gerade im Rahmen der jüngsten Haushaltsdiskussion wurden steigende Energiekosten kritisiert. Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) bemerkte, dass diese auch mit der Erweiterung der öffentlichen Einrichtungen zusammenhängen – und der höheren Mehrwertsteuer. Die Verwaltung würde bereits reagieren: „Im Moment listen wir die Energiekosten aller Gebäude der letzten drei Jahre auf – und die entsprechenden Preise dazu.“ Zudem werde überprüft, wo Energiesparlampen eingesetzt werden können. Schließlich sucht die Verwaltung den Kontakt zum Beelitzer Rathaus.

Denn in der Spargelstadt hat die Berliner Consulting-Gesellschaft für wirtschaftliche Energienutzung (WEN) – wie auch in Werder – bereits Erfolge erzielt (PNN berichteten). Über knapp drei Jahre wurden in Beelitz sechs städtische Einrichtungen, u.a. Schulen und Kitas, im Hinblick auf ihr Heizverhalten beraten. Der Verbrauch konnte in allen Gebäuden zwischen 9 und 13 Prozent gesenkt werden. Unterm Strich wurden über zwei Jahre 10 000 Euro gespart. Zwei Drittel davon wurden als Honorar verbucht, ein Drittel ging zurück in die Stadtkasse – zusätzliche Kosten gab es also nicht.

Ein weiterer Gewinner des Beelitzer Energiemanagements ist die Umwelt gewesen: Der mit der Wärmeerzeugung verbundene CO2-Ausstoß wurde um 12 Tonnen gesenkt – das entspricht der Jahresmenge von zehn Einfamilienhäusern. Wenn Michendorf zum Rundumschlag ausholt, könnte diese Zahl noch übertroffen werden. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })