zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Michendorf mit grünem Daumen Bürger sorgen für neue Bäume – das Rathaus folgt

Michendorf - Mit dem Frühling soll nun auch wieder mehr Grün Einzug in die Großgemeinde Michendorf halten. Zurzeit werden in mehreren Straßen Bäume gepflanzt, sowohl durch das Ordnungsamt als auch durch engagierte Bürger.

Stand:

Michendorf - Mit dem Frühling soll nun auch wieder mehr Grün Einzug in die Großgemeinde Michendorf halten. Zurzeit werden in mehreren Straßen Bäume gepflanzt, sowohl durch das Ordnungsamt als auch durch engagierte Bürger. So haben die Anwohner der Michendorfer Waldstraße auf Initiative von Hendrik Reinkensmeier – er ist Leiter des Wolkenberg-Gymnasiums – selbst 15 Bäume vor ihren Häuser gepflanzt und damit die Lücken am Straßenrand aufgefüllt. So wurde ein deutliches Signal gesetzt gegen den Verlust des Waldcharakters. Der wurde nach mehreren Fällaktionen in letzter Zeit von immer mehr Bürgern befürchtet.

Ordnungsamtsleiterin Katleen Liermann begründete am Montagabend im Hauptausschuss noch einmal die jüngst von der Gemeinde vorgenommenen Fällungen. Abgestorbene Bäume, die ein Sicherheitsrisiko darstellen, müssten beseitigt werden. Für jeden Baum zieht die Gemeinde einen externen Gutachter zu Rate. Dass der im Zweifelsfall eher für Abholzung statt für den Erhalt entscheidet, hatte Hendrik Reinkensmeier auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung scharf verurteilt (PNN berichteten). Sein Bruder, der Gemeindevertreter Eckhard Reinkensmeier (SPD), griff diese Kritik im Ordnungsausschuss noch einmal auf und forderte, dass solche Bäume lieber ein weiteres Jahr stehen bleiben und man das Gemeindegeld eher für Nachpflanzungen verwendet.

Der Topf für Baumpflegearbeiten ist allerdings schon leer. Weitere 100 000 Euro werden benötigt, ein Teil davon soll im Nachtragshaushalt verankert werden, die übrigen 40 000 aus anderen Haushaltsstellen zusammengezogen werden. Dieser Betrag wurde am Montag erstmals öffentlich benannt, wenn auch fast im Flüsterton. Das Ordnungsamt verweist in diesem Zusammenhang immer wieder darauf, dass in den vergangenen Jahrzehnten in Sachen Baumpflege nicht viel passiert sei.

Mittlerweile ist ein Baumkataster erstellt, in dem jedes Gehölz der Großgemeinde mit Art, Standort und eventuellem Handlungsbedarf verzeichnet wurde. Die Fällungen der vergangenen drei Jahre – sowohl private als auch gemeindliche – werden im Moment aufgearbeitet, vorgeschriebene Nachpflanzungen durch Privatleute seit Mitte März kontrolliert. Die Zwischenbilanz ist positiv: „Es war festzustellen, dass die Eigentümer sich an die Auflagen der Gemeinde und des Landkreises gehalten haben“, berichtete Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos).

Die Gemeindeverwaltung selbst sorgt ebenfalls bereits für grünen Nachwuchs: In der Michendorfer Waldstraße hat das Ordnungsamt seinerseits zehn Bäume gepflanzt, ebenso in der Birkenallee. In der Saarmunder Straße und in der Kastanienallee sollen bis Anfang Mai insgesamt 17 neue Gehölze gesetzt werden.

Morgen ist der Tag des Baumes, den hat man sich im Kalender bereits dick angestrichen: Dann sollen auf den Grundstücken der Kindergärten in Langerwisch und Michendorf zwei von Privatfirmen gesponserte Bäume gepflanzt werden. Das Angießen übernehmen die Kinder, die als nächste Generation auch noch etwas vom Waldcharakter haben sollen. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })