Potsdam-Mittelmark: Michendorf will Wappensteuer
Adler und Kiefer kosten künftig – auch Vereine zahlen
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Michendorf - Das Michendorfer Gemeindewappen aus Adler, Kiefern und Wasser sowie die Logos der Ortsteile Michendorf und Wilhelmshorst dürfen künftig nicht mehr ohne Weiteres verwendet werden. Die Gemeindevertreter haben auf ihrer Sitzung am Montagabend eine neue Richtlinie beschlossen. Danach muss jeder, der die Embleme nutzen will, jetzt erst einen Antrag stellen. Für „besondere Anlässe“, also im Einzelfall, soll die Verwendung auch weiterhin nichts kosten. Wer jedoch dauerhaft die Wappen nutzt – zum Beispiel auf Schriftstücken, Plakaten oder im Internet – muss zahlen.
Laut Richtlinie will die Gemeinde von Vereinen und all jenen, die die Wappen aus ideellem Interesse nutzen, einmalig 5 bis 25 Euro erheben. Für kommerzielle und gewerbliche Zwecke werden 25 bis 100 Euro pro Jahr fällig. Der Preis für Druckerzeugnisse liegt bei 50 Euro für 200 Stück und bei 200 Euro für 1000 Stück. Bei Büchern muss man drei Cent pro Exemplar zahlen. Eine Verwendung der drei Wappen zu politischen Zwecken soll nicht mehr möglich sein, die Nutzung für Stempel und Briefbögen ist – zumindest beim Gemeindewappen – unzulässig. Strittig war der Fall des Wilhelmshorster Ortswappens: Das große „W“ zwischen Kiefern und Häusern hat der Verein „Freunde und Förderer der Ortsgeschichte“ entworfen. Über die Anträge soll künftig der Hauptausschuss oder der Bürgermeister befinden.
Nötig wird die neue Richtlinie, weil eine alte Satzung aus dem Jahr 2005 das Gemeindewappen noch nicht enthielt. Dass die Vereine künftig eine „Wappensteuer“ zahlen sollen, hat bereits für Unmut gesorgt: Der Märkische Bogen will künftig auf die Nutzung des Gemeindeemblems verzichten. Thomas Lähns
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