Potsdam-Mittelmark: Michendorfer CDU schwört Gemeindevertreter auf Protest ein Abgeordnete sprechen sich gegen Templiner Spange aus
Michendorf. Die Michendorfer Gemeindevertreter protestieren gegen das Vorhaben, eine Autobrücke über den Templiner See zu bauen.
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Michendorf. Die Michendorfer Gemeindevertreter protestieren gegen das Vorhaben, eine Autobrücke über den Templiner See zu bauen. Damit, so die Befürchtung des Gremiums, ergäben sich für die Gemeinde zusätzliche Verkehrsbelastungen. Ebenso abgelehnt wird ein vierspuriger Ausbau der Bundesstraße 2 im Norden Michendorfs, vor den Toren der Landeshauptstadt. Mit dieser Eindeutigen Positionierung waren die Abgeordneten auf ihrer Sitzung am Montagabend einem Antrag der CDU-Fraktion gefolgt. Bereits bei der Diskussion um die Netzverknüpfung in und um Potsdam habe sich herauskristallisiert, dass es den Verantwortlichen allein um die Verlagerung des Potsdamer Verkehrs geht. „Wir sollten nicht hinnehmen, dass Interessen der Landeshauptstadt auf unsere Kosten verwirklicht werden“, begründete Fraktionschef Reinhard Erkens den Vorstoß. In der Nachbargemeinde Schwielowsee fand ein ähnlicher Antrag der dortigen SPD-Fraktion auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung keine Mehrheit (PNN berichteten). Erkens Vorwurf an den Landkreis: Die Verwaltung habe sich unzureichend mit der Problematik beschäftigt. Dass diese Initiative ausgerechnet von der Union ausgegangen war, überraschte offensichtlich den Grünen-Abgeordneten André Halpap: Erst fordere die CDU eine Ortsumgehung, und dann wolle sie keinen Verkehr darauf haben. „Aber in der Tat: Die Templiner Spange würde mehr Verkehr nach Michendorf bringen.“ Allerdings sei es für einen Protest bereits zu spät, da der Bundesverkehrswegeplan – und dort ist die Brücke über den Templiner See als vordringliches Ziel beschrieben – voraussichtlich noch vor den Sommerferien beschlossen werde. Dem widersprach der SPD-Abgeordnete Gerhard Mühlbach: Das Planfeststellungsverfahren sei noch nicht erfolgt und damit der rechtliche Weg offen. Den Landkreis fordern die Michendorfer auf, ein integriertes Verkehrskonzept mit Potsdam zu erarbeiten und dabei Punkte wie das Potsdamer Weltkulturerbe, die Nautrschutzgebiete und den Wirtschaftsfaktor Tourismus besonders zu beachten. Thomas Lähns
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