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Potsdam-Mittelmark: Michendorfer Jugendparlament vor dem Aus

Dringend Nachwuchs gesucht / Weitgehende Rechte der Jung-Abgeordneten jetzt Teil der Hauptsatzung

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Michendorf - Das Michendorfer Jugendparlament (Jupa) hat sich faktisch aufgelöst. Dies erklärten die letzten drei Mitglieder des Gremiums jetzt per E-Mail gegenüber Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos). Es mangelt am Nachwuchs: Die damaligen Abiturienten, die vor gut zwei Jahren das Jupa gegründet haben, sind nun für Studium oder Ausbildung aus der Gemeinde fortgezogen.

„Im jetzigen Rahmen ist keine erfolgreiche Vertretung der Michendorfer Jugend möglich“, so Kirsten Neumann vom Jupa-Vorstand. Aufgrund der geringen Mitgliederzahlen habe es in den vergangenen Monaten keine Sitzungen mehr gegeben. Man wolle sich aber die Option einer Fortführung des Jupa offenhalten. Gern seien die ehemaligen und die Noch-Mitglieder bereit, ihre Erfahrungen an Jugendliche weiterzugeben, die sich in diesem Rahmen engagieren möchten. Bürgermeisterin Jung bedauerte das vorübergehende Aus und hofft nun, dass sich neue Mitglieder finden werden.

Jung betonte die weitgehenden Rechte des Jupa in ihrer Gemeinde: So würden die Nachwuchs-Abgeordneten in den Gremien angehört werden, sollten Stellungnahmen zu Projekten abgeben, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, und sie könnten selbst Vorschläge unterbreiten, die dann in den Gremien der Gemeindevertretung behandelt werden. Diese Kompetenzen sind auch in der neuen Hauptsatzung der Gemeinde verankert, die jetzt beschlossen worden ist. Hier gilt das Jugendparlament als „Beirat zur besonderen Vertretung der Gruppe der Kinder und Jugendlichen“. Diesem sollen maximal zehn Mitglieder angehören, die zwischen 14 und 26 Jahre alt sind. Die Mitglieder werden für die Dauer der laufenden Wahlperiode von der Gemeindevertretung benannt.

Geredet werde in den Michendorfer Jugendclubs bereits über die Lage des Jupa, potenzielle Nachfolger seien jedoch noch nicht hervorgetreten, heißt es seitens der Leiterinnen. „Man müsste den Jugendlichen genau erklären, worum es geht und was auf sie zu kommt“, so Jugendsozialarbeiterin Romy Stegmann. Das Michendorfer Jupa hat in den vergangenen zwei Jahren beachtliche Arbeit geleistet. So haben sich die Mitglieder am Projekt „Wir kümmern uns selbst“ beteiligt und in dessen Rahmen die Reihe „Kino gegen Gewalt“ etabliert. Außerdem wurde der Dokumentarfilm „Wir von hier“ gedreht und auch sonst in der Gemeinde mitgeredet. Thomas Lähns

Informationen unter (033 205) 23 82 2

Thomas LähnsD

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