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Gut verpackt. Bei Neuseddin fiel der erste Weihnachtsbaum im Landesforst.

© dpa

Potsdam-Mittelmark: Minister mit Axt und Säge im Wald

Weihnachtsbaumsaison im Landeswald eröffnet

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Seddiner See / Beelitz - Nachdem unlängst der Landrat in Werder zur Säge griff, war gestern Brandenburgs Agrarminister in Neuseddin an der Reihe: Jörg Vogelsänger (SPD) hat in der Oberförsterei Grünaue die diesjährige Weihnachtsbaumsaison im Landeswald eröffnet. Fachmännisch schlug der SPD-Politiker eine drei Meter hohe Colorado-Tanne. In kaum einer Minute hatte Vogelsänger den Baum in der Horizontalen. Nach eigener Aussage ist der Minister ein passabler Heimwerker und im Umgang mit Säge und Axt geübt. „Kein Problem“, sagte der SPD-Politiker. Anschließend wurde der Baum an eine Delegation der Kinderklinik Beelitz-Heilstätten übergeben.

Insgesamt besteht nach Angaben des Waldbauernverbands in der Hauptstadtregion ein Bedarf von bis zu zwei Millionen Weihnachtsbäumen. Sie stammten zumeist aus Privatwäldern und von Plantagen. Die Preise für Tannen und Fichten sollen bei 15 Euro pro Stück liegen, die aus Nordamerika stammenden Douglasien und Küstentannen sollen 25 Euro bringen, teilte der Verband mit.

Im Staatsforst ist der gewerbliche Weihnachtsbaum-Anbau auf dem Rückzug. Dennoch sollen laut Thilo Noack, Holzvermarkter beim Landesbetrieb Forst, mehr als 25 000 Bäume aus den märkischen Oberförstereien kommen. „Wir haben 56 Termine angesetzt, bei denen Interessierte sich entweder von uns geschlagene Bäume holen oder selbst Hand anlegen können“, sagte Noack. Der laufende Meter soll zwischen 11 und 15 Euro liegen. In der Regel bringt es ein Weihnachtsbaum auf rund zwei Meter.

Schon seit ein paar Jahren betreibt Brandenburg einen systematischen Waldumbau nach den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit. Die vielerorts als Monokulturen angelegten Kiefernwälder sollen sich in Mischwälder verwandeln. Deshalb würden Kiefernwälder ausgedünnt und mit Laubbäumen wieder aufgeforstet, erläuterte die Alt-Ruppiner Oberförsterin Annette Meckel. Auf knapp 80 Prozent der 1,1 Millionen Hektar Waldfläche in Brandenburg stehen heute Kiefern als Monokultur. Ein Drittel des Areals ist in Staatshand. Der Umbau ist laut Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade eine Generationenaufgabe. dpa/PNN

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