Potsdam-Mittelmark: Mit 90 Sachen an der Schule vorbei Landkreis erwischt immer mehr Raser
Potsdam-Mittelmark – Der erzieherische Effekt will sich immer noch nicht einstellen: Zum Schulanfang hat der Landkreis wieder verstärkt vor den Schulen in der Mittelmark geblitzt – und dabei noch mehr Raser als im vergangenen Jahr erwischt. Insgesamt 685 Autofahrer hatten bei Messungen zwischen Mitte August und September das Tempolimit vor den Bildungsstätten überschritten.
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Potsdam-Mittelmark – Der erzieherische Effekt will sich immer noch nicht einstellen: Zum Schulanfang hat der Landkreis wieder verstärkt vor den Schulen in der Mittelmark geblitzt – und dabei noch mehr Raser als im vergangenen Jahr erwischt. Insgesamt 685 Autofahrer hatten bei Messungen zwischen Mitte August und September das Tempolimit vor den Bildungsstätten überschritten. Bei den Kontrollen im Vorjahr waren es noch 440 gewesen. Zwar wurde die Anzahl der Kontrollen erhöht, prozentual ergebe sich aber trotzdem eine Zunahme, sagte Heike Vierke-Eichler, zuständige Fachdienstleiterin beim Landkreis, in einem Pressegespräch.
Das Rasen vor Schulen bildet mittlerweile eine eigene Sparte in der Blitzerstatistik des Landratsamtes. Liege der Raseranteil an den gemessenen Fahrzeugen bei fünf Prozent, betrage die Quote vor Schulen mittlerweile 6,2 Prozent. Meistens gilt dort ein Tempolimit von 30 km/h, „aber Schilder allein reichen nicht“, sagte Landrat Wolfgang Blasig (SPD). Man müsse auch vor den Bildungseinrichtungen erziehen – und zwar mit Bußgeldern. „Es muss sich herumsprechen, dass wir da keinen Spaß verstehen“, so Blasig weiter. Er unterstrich, dass nicht nur zum Schulanfang vor Schulen kontrolliert wird, sondern die Bildungsstätten generell einen Schwerpunkt bilden würden.
Anlass zur Sorge bereite nicht nur die Zahl der Übertretungen, sondern auch dass Tempo, das mitunter gefahren wird. Laut Vierke-Eichler seien drei Autofahrer zum Schulanfang mit Führerscheinentzug bestraft worden. Einer fuhr 65 km/h vor der Carl-Hagemeister-Grundschule in Werder (Havel), zwei weitere über 90, unter anderem vor der Grundschule Wildenbruch. Die höchste Raserquote habe Stahnsdorf: Bei Messungen vor der Zille-Grundschule sei über ein Drittel der Autos zu schnell gewesen. Das lege die Vermutung nahe, dass es vor allem die Eltern zu eilig haben, nachdem sie ihre Kinder abgeliefert haben, schätzt Blasig. Die Zille-Schule liegt in einer Nebenstraße.
Umsichtiger wird vor Schulen in der Peripherie gefahren: In Niemegk und Brück habe es keine Übertretungen gegeben, sagte die Fachdienstleiterin. Das sei erstaunlich, denn laut Statistik werde gerade auf dem Lande insgesamt am häufigsten gerast. Thomas Lähns
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