Von Thomas Lähns: Mit Blasenpflaster für den Gast gewappnet
Vorbereitungen auf Fläming-Wandertag laufen / Bereits 2740 Reservierungen in den Hotels der Region
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Potsdam-Mittelmark - Mit den Vorbereitungen auf den Deutschen Wandertag 2012 im Fläming liegen die Organisatoren gut in der Zeit: Viele Wege sind bereits ausgebaut und beschildert worden, 65 Ehrenämtler haben sich schon zum Wanderführer ausbilden lassen, und im Programmheft sind über Tausend verschiedene Angebote wie Wanderungen, Führungen und Kulturveranstaltungen verzeichnet. Es ist eine positive Zwischenbilanz, die der Tourismusverband Fläming am Dienstag auf einer Tagung in Bad Belzig ziehen konnte. Arbeit gebe es vor allem noch bei der Planung von Sonderbuslinien und bei der Koordinierung der Übernachtungen, sagte Verbandsgeschäftsführer Traugott Heinemann-Grüder.
Schon jetzt zeichnet sich eine enorme Nachfrage im Hinblick auf das Großereignis ab: 2740 Betten sind für die Wanderwoche vom 20. bis zum 25. Juni bislang gebucht worden, vorwiegend von Gruppen. Der Tourismusverband koordiniert die Zuweisung von Unterkünften und ruft Herbergsbetreiber zur Zusammenarbeit auf. „Vielen ist der Spatz in der Hand im Moment lieber“, erläuterte Heinemann-Grüder. So würden die Wirte ihre Zimmer mit Einzelbuchungen belegen und hätten dann am Ende noch Betten übrig. Andererseits würden aber Wandervereine anrufen, die gleich mehrere Zimmer für ihre Mitglieder brauchen. Die müssten sich aber im selben Hause, mindestens aber im selben Ort befinden, so Heinemann-Grüder. Es sei eine Frage der Koordinierung, damit jeder eine „Taube auf dem Dach“ bekommt und alle Zimmer belegt werden können. Der Verbands-Chef schätzt, dass bis Ende 2011 vor allem Vereine buchen würden und erst dann die Individual-Reisenden nach Zimmern anfragen.
Wie sich auf der Tagung zeigte, kommt den Betreibern von Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen eine zentrale Bedeutung zu: Sie seien die Schnittstelle zwischen Gast und Region, erläuterte der stellvertretende Geschäftsführer des Deutschen Wanderverbandes Erik Neumeyer. Er gab den Gastronomen einige Tipps: Mit dem Blasenpflaster in der Hausapotheke und der Schuhbürste vor der Tür bis hin zum Paar Ersatz-Schnürsenkel für den Notfall sollten sie den Wanderern zeigen, dass an sie gedacht wird. Auch über Ortskenntnis abseits der Straßen sollten die Wirte verfügen – um dem Gast die schönsten Strecken empfehlen zu können und ihm darüber hinaus noch ein paar „Geheimtipps“ mit auf den Weg zu geben. „Und wenn sie dann noch regionale Produkte auf der Speisekarte haben, wird es perfekt“, so Neumeyer weiter.
Dass der Wandertag zum Impuls für die Entwicklung des Fläming zur Wanderregion werden kann, erläuterte Neumeyer anhand einer aktuellen Studie des Bundeswirtschaftsministeriums. Derzufolge würden langfristig immer mehr Bundesbürger das Wandern für sich entdecken. Der demographische Wandel spiele dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Ein klarer Vorteil für den Fläming: Aus Konditionsgründen sind gerade bei älteren Menschen flache Landschaften beliebt. Das Erfolgserlebnis eines Gipfelstürmers erwartet sie hier dennoch – in Form von Gipfelkreuzen, die der Tourismusverband zurzeit aufstellt. Eines steht bereits auf dem 200 Meter hohen Hagelberg bei Belzig. „Die Gesundheit ist ein zentrales Thema – und mit ihrem Motto Fläming-aktiv! sind sie sehr gut aufgestellt“, schätzte Erik Neumeyer.
Ebenso wichtig soll die Kultur zum Wandertag werden: 145 Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen sind bislang geplant. Der Hintergedanke: Die Gäste sollen im Fläming bleiben – und nicht abends nach Berlin und Potsdam „abwandern“.
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