Potsdam-Mittelmark: Mit den Flügeln in der Sonne
Mühlenprojekt von „Kabel eins“ sorgt bereits für neue Impulse in den Havelauen
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Werder - Das Bauprojekt „Vier Flügel, Küche, Bad“ des Fernsehsenders Kabel eins in Werder hat bereits für die ersten Impulse in den Havelauen gesorgt. Nachdem der Bau einer Erschließungsstraße im südlichen Bereich für Juni angesetzt wurde und ein Privatinvestor in den nächsten zwei Jahren hier 40 bis 50 Ferienhäuser errichten will, befindet sich die Stadt nun in Vorverhandlungen mit einem weiteren Bauträger, der hier acht Häuser plant. Dies erklärte Bürgermeister Werner Große gestern während der Promo-Aufnahmen für die Serie. Neben den Fernsehakteuren war auch die Werderaner Stadtspitze an den Zernsee gekommen.
Ab 20. März wird auf dem 650 Quadratmeter großen Grundstück direkt am Ufer eine Holländermühle entstehen (PNN berichteten). Die Arbeiten werden von der Kamera begleitet. Das 18 Meter hohe Bauwerk umfasst 200 Quadratmeter Wohnfläche und verfügt über eine moderne Ausstattung mit Heimkino und Wellnessbereich. Nach der Fertigstellung soll die Mühle als Ferienhaus verlost werden. Das Richtfest ist für den 6. April angesetzt, ab 9. April soll die neunteilige Serie zur Prime-Time um 20.15 Uhr auf Sendung gehen. Dann können die Zuschauer per Telefon über die Inneneinrichtung abstimmen.
Die Flügel werden sich zwar nicht bewegen, erläuterte Projektleiter Hendrik Niederhoff, doch sie werden mit Solarzellen bestückt. Je nach Tageszeit kann der obere Teil dann in die Sonne gedreht werden. Dort soll auch ein Panoramazimmer entstehen, von dem die Bewohner einen Rundumblick über die Blütenstadt haben.
Mit der Produktion will der Sender an den Erfolg eines ähnlichen Projektes anknüpfen: Vor einem halben Jahr wurde der Bau eines Leuchtturms auf Rügen dokumentiert. „Wir hatten daraufhin in ganz Deutschland nach einem geeigneten Ort für ein interessantes Nachfolgemodell gesucht“, erinnerte sich Niederhoff. Dabei habe man zuerst die Nordsee in Betracht gezogen, diesen Gedanken aber zu Werders Gunsten verworfen. „Hier gibt es auch Wasser, das Grundstück liegt ideal in einer sehr attraktiven Gegend“, so der Projektleiter.
Der Glindower Ziegeleiinhaber Harald Dieckmann sei an die Havelauen-Entwicklungsgesellschaft Mega mit der Idee herangetreten, sich um dieses Projekt zu bewerben, erläuterte Mega-Geschäftsführer Steffen Lehmann. Dieckmann war bis dahin Inhaber des Grundstücks. Die Blütenstadt konnte sogleich mit dem Vorzug auftrumpfen, dass das Grundstück bereits beim Kreis als Bauland ausgewiesen ist und der Mühlenbau nur noch „angezeigt“ werden müsse, so Lehmann.
Der Bürgermeister freute sich indes über die zusätzliche Werbung für seine Stadt, „es soll ja noch Leute in Deutschland geben, die Werder nicht kennen“. Große setzt darauf, dass neben dem Baugrundstück auch die Stadt vor der Kamera nicht zu kurz kommt.
Unter den vier Protagonisten der Serie um Bauleiter Ronny Meyer befindet sich auch ein Werderaner: Der 27-jährige Elektroinstallateur Marco Ruhs von der hiesigen Firma Ingo Henke hatte sich mit einem Video beworben und gewann das Casting. Bereits beim gestrigen Fototermin posierte auch er professionell für die Kameras. Damit dürften sich die Hoffnungen des Bürgermeisters erfüllen und ein gutes Stück Werder regelmäßig präsent sein.Thomas Lähns
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