Potsdam-Mittelmark: Mit Golm die Teltower Flaute ausgleichen
TZT mit Vermietung nicht zufrieden. Große Hoffnung setzt man auf den neuen Standort GO:IN
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TZT mit Vermietung nicht zufrieden. Große Hoffnung setzt man auf den neuen Standort GO:IN Teltow - Das Technologiezentrum Teltow (TZT) setzt große Hoffnung in die nächstes Jahr anstehende Eröffnung des Golmer Innovationszentrums (GO:IN) – gleichzeitig ist man mit dem derzeitigen Vermietungsstand am Teltower Standort „nicht zufrieden“. Das sagte Geschäftsführer Joachim Dietzsch gestern auf einer Bilanzpressekonferenz in Teltow. Von den 7000 Quadratmetern Gewerbefläche, die das TZT an der Potsdamer Straße Gründern vor allem im Bereich Technik und Technologie anbietet, sind zurzeit rund zwei Drittel vermietet. Etwa 30 Firmen haben sich hier angesiedelt und nehmen zum Teil neben den Räumen auch noch die Beratungsangebote des TZT wahr. Etwa sieben bis acht sind im laufenden Jahr dazugekommen. Die Unternehmen würden meist mit wenigen Mitarbeitern kommen, dann langsam wachsen und nach durchschnittlich fünf Jahren größere Räume suchen. Das sei auch so gedacht. Einen spürbaren Anstieg habe es im vergangenen Jahr nur bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit gegeben – meist Ich-AGs. „Die mieten bei uns aber keine Räume an.“ Andere Unternehmen sind dagegen für das TZT zu groß. Dietzsch berichtete von der Rolls-Royce-Tochter Anecom Aerotest, die in Teltow nach einer Halle gefragt habe, die man ihr aber weder im TZT noch sonstwo in Teltow bieten konnte. Inzwischen hat die Firma sich in Wildau niedergelassen. Als Grund für die Flaute nennt Dietzsch zum einen die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage. Zum andern sei es für Existenzgründer in letzter Zeit immer schwerer geworden, von Banken Kredite zu bekommen. Branchen wie Software oder Biotechnologie würden bei den Geldgebern inzwischen als besonders riskant gelten, schwierig sei es aber für jeden Neugründer, überhaupt ein Darlehen zu erhalten. Dietzsch hofft nun, dass ein vom Bund angestoßenes Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) noch in diesem Jahr beginnt, Wirkung zu zeigen. Optimistischer ist Dietzsch, was das TZT-Projekt GO:IN anbetrifft, an dem nach langwierigen Vorbereitungen nun seit einigen Monaten gebaut wird. Nachdem Golm, das einst zum Landkreis zählte, nun zu Potsdam gehört, ist das TZT eine Partnerschaft mit der Landeshauptstadt eingegangen. Das 13-Millionen-Projekt wird zu 80 Prozent mit Fördermitteln finanziert. Dietzsch gründet seine Zuversicht auf den bestehenden Wissenschaftspark mit den renommierten Einrichtungen des Fraunhofer-Instituts und der Max-Planck-Gesellschaft, die andere Firmen der Biobranche nach sich ziehen würden. Dietzsch: „Als das Projekt 2004 schon einmal vor der Verwirklichung stand, hatten wir Interessenten, um den Standort zu 85 Prozent auszulasten.“ Jetzt gebe es wieder sechs bis acht ernsthafte Interessenten. Besondere Hoffnung setzt Dietzsch auf 2000 Quadratmeter Labore, die hier entstehen sollen. In dem Bereich gebe es wegen der hohen Ausstattungskosten nur sehr wenige private Anbieter. Als gefördertes Projekt könne das GO:IN dagegen hier vergleichsweise günstige Mieten anbieten. Volker Eckert
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