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Potsdam-Mittelmark: Mit Hammer und Farbtopf für die Gemeinschaft

Jugendliche der Schwielowsee-Gemeinde bauten am Wochenende ein Wollschwein-Gehege und renovierten ihre Clubräume

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Schwielowsee - Der Nachwuchs in der Gemeinde Schwielowsee hat ein anstrengendes Wochenende hinter sich: Im Zuge der Aktion „48 Stunden“ der Brandenburgischen Landjugend (BBL) haben Jugendliche in allen drei Ortsteilen seit Freitagnachmittag die Ärmel hochgekrempelt, sich mit Spaten, Pinsel und allerlei anderem Werkzeug ausgerüstet und verschiedene Projekte umgesetzt. Die Clubräume in Ferch und Geltow haben auf diesem Wege eine Renovierung erfahren, in Caputh wurde ein Gehege für Wollschweine angelegt.

Seit 1998 ruft die BBL einmal im Jahr Jugendclubs und -gruppen in der Mark zu dieser Aktion auf. Getreu dem Motto „Für dich und deine Nachbarn“ soll der Nachwuchs Möglichkeiten finden, sich in das Gemeindeleben einzubringen. Die Teilnehmerzahl wächst stetig, allein an diesem Wochenende hätten sich landesweit knapp 3000 Leute beteiligt, so Petra Borowski, Jugendkoordinatorin in der Gemeinde Schwielowsee. „Unsere Jugendlichen haben das öffentliche Interesse bemerkt, und das verstärkt das Gemeinschaftsgefühl.“ Zumal die drei Schwielowsee-Orte die einzigen Teilnehmer im Landreis waren.

Dass der Nachwuchs längst „überörtlich“ denkt und damit weiter als mancher Erwachsener ist, kann Benjamin Schmitt vom Fercher Jugendclub nur bestätigen: „Die Clubs sind untereinander schon zusammengewachsen“, sagt er und verweist auf gemeinsame Grillpartys und geplante Ausflüge im Sommer. Der Baulärm, der an diesem Samstagnachmittag aus dem Keller in der Burgstraße dringt, ist unüberhörbar: Bohrmaschinen und Schleifer surren ohne Unterlass, geschäftig laufen die Helfer durch die Räume. Die Club-Sanierung läuft nicht erst seit Freitag – und wie Schmitt vermutet, wird sie am Sonntag auch nicht abgeschlossen sein, aber durch den Aufruf komme man ein gutes Stück voran. Das Ziel ist es, die Bar in einem der Räume fertig zu stellen und auf dem Hof den Frühjahrsputz zu besorgen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich in Geltow: Der Flachbau an der Caputher Chaussee ist mit Leben gefüllt, insgesamt 20 Leute arbeiten hier ohne Unterlass. Während im Flur die Wände gestrichen und mit einem Schriftzug verziert werden, wird im Partyraum die Decke ausgebessert. Ein gutes Stück ist man schon vorangekommen, überall riecht es nach frischer Farbe. Gregor Paschke vom Club-Vorstand kündigt für den Sommer einen Tag der offenen Tür an, um den Erwachsenen die fertigen Räume zu präsentieren. Denn nach wie vor scheint ein Umzug nicht vom Tisch zu sein. Das Gebäude ist nur gepachtet und die Gemeinde bestrebt, eigene Flächen für den Nachwuchs zu finden. Aber mit der 48-Stunden-Aktion und der Unterstützung aus dem Rathaus ist man zuversichtlich, wenigstens mittelfristig hier bleiben zu dürfen.

Während dessen wird im Wald zwischen dem Caputher See und dem Lienewitzsee gebuddelt und gehämmert. Clubleiter Gregor Schmidt und eine Hand voll freiwilliger Helfer sind damit beschäftigt, einen Zaun zu ziehen. Hier, direkt am Schmerberger Weg, sollen die Wollschweine seines Vaters ein neues Zuhause finden und künftig Schulklassen, Wanderer und Radfahrer begeistern. Die beiden Sauen und ein Eber tummelten sich bisher noch auf einem kleineren Grundstück abseits des Weges. Besitzer Helmut Schmidt war vor Jahren als Reisebusfahrer während einer Tour in die Schorfheide im dortigen Wildtierpark auf die geselligen Wollschweine gestoßen und hatte diese rotbraunen Zotteltiere daraufhin zu seinem Hobby gemacht.

Es geht heiter zu an den verschiedenen Einsatzorten. Zwischen all dem Bohren, Hämmern und Streichen wird auch mal geplauscht und herumgealbert. Der Erlebniswert kommt bei all der Arbeit also nicht zu kurz – ein weiteres Ziel der 48-Stunden-Aktion.

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