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Potsdam-Mittelmark: Mit internationaler Dimension Fercher Museum

der Malerkolonie eröffnet

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Schwielowsee - Unter freiem Himmel ist das Museum der Havelländischen Malerkolonie am Freitagabend in Ferch offiziell eröffnet worden – die Feier begann auf dem angrenzenden Potsdamer Platz bei schönstem Sonnenschein. Verkehrsgünstig liegt das schmucke Kossätenhaus aus dem 18. Jahrhundert an der Wegegabel zwischen Potsdam, Werder und Beelitz. Und auch bei der Ansiedlung von Künstlern hatte der Ausbau des Verkehrsnetzes einst eine entscheidende Rolle gespielt. Das war Grund genug, dieses Thema ebenso ins Blickfeld des aktuellen Kulturlandjahres mit dem Motto „Provinz und Metropole“ zu stellen. Dem Einzug ins Kossätenhaus waren jahrelange Arbeiten vorausgegangen, nun sind dort Bilder solch bedeutender Künstler wie Carl Schuch, Karl Hagemeister und Hans-Otto Gehrcke zu sehen (PNN berichteten).

Unter den 250 geladenen Gästen der Eröffnung war viel Prominenz – Landtags- und Bundestagsabgeordnete, Staatssekretäre, Vertreter anderer „Künstlerdörfer“ wie Ahrenshoop oder Schwaan und Sponsoren. Nicht zuletzt Bewohner aus Ferch, Caputh und Geltow. Das Museum soll auch ein Haus für die Gemeinde Schwielowsee sein, und diese Verbundenheit war nicht zu übersehen.

Helga Martins, Vorsitzende des Fördervereins Havelländische Malerkolonie und fortan ehrenamtliche Leiterin im Kossätenhaus, hatte eine sehr lange Liste mit Danksagungen zu verlesen. Man habe mit viel Enthusiasmus begonnen, bald jedoch gemerkt, dass es ohne Hilfe von außen nicht geht, sagte sie. Man habe überall offene Ohren gefunden, sowohl beim Kulturamt Potsdam-Mittelmark wie auch bei den Ministerien und Sponsoren. So regierte die Freude am Freitagabend, die Potsdamer Gruppe TonArt spielte dazu Sonatinen von Cornelius Gurlitt aus dem 19. Jahrhundert. Nach einer historischen Reminiszenz berichtete Schwielowsee-Bürgermeisterin Kerstin Hoppe mit bewegter Stimme, wie viele sich für das Haus eingesetzt haben, „immer konkrete Menschen mit konkreten Entscheidungen“.

Brandenburgs Kulturstaatssekretär Johann Komusiewicz lobte das Projekt als Gewinn für die Region und die brandenburgische Museumslandschaft. Zum ersten Mal werde in umfassender Weise deutlich, wie viele bedeutende Maler in Ferch, Werder und anderen Orten der Gegend geboren wurden und hier lange Zeit gelebt und gearbeitet haben. Europa-Staatssekretär Gerd Harms betonte die internationale Dimension des Projekts. Er verwies darauf, dass der Verein „Havelländische Malerkolonie“ Mitglied im Verband „EuroArt“ ist, einem Zusammenschluss von Künstlerkolonien Europas. Die Organisation mit Sitz in Brüssel verfolgt das Ziel, Künstlerorte zu vernetzen und das kulturelle Erbe als eine gemeinsame europäische Entwicklung zu bewahren

Weil ein Gewitter heraufzog, wurden die Reden immer kürzer. Brigitte Faber-Schmidt (Kulturland Brandenburg) warb noch schnell in eigener Sache, dann durften die Offiziellen zuerst hinein in das Museum. Ferch hat nun eine „neue Mitte“ am Wegekreuz, die Gemeinde Schwielowsee eine weitere Adresse auf dem „Kulturpfad“. Nicht zuletzt kann sich das Malerdorf jetzt sogar auf „Europa“ berufen. Gerold Paul

Gerold Paul

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