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Neubau der Auferstehungskirche in Kleinmachnow: Mit Klarheit und Effizienz

Architekten legen überarbeitete Pläne für den Neubau des Kleinmachnower Kirchenhauses vor

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Kleinmachnow - Kein Keller, keine Mauer, mehr Effektivität – knapp ein Jahr nach der Entscheidung im Architekturwettbewerb will die Evangelische Auferstehungskirche Kleinmachnow nun mit modifizierten Plänen an den Bau ihres neuen Gemeindehauses im Alten Dorf gehen. Der Bauantrag ist bereits gestellt, spätestens im Sommer soll es losgehen. Gestern präsentierten die Wettbewerbsgewinner Markus Löffler und Christopher Kühn die neuen Planungen im Bauausschuss.

Vorgaben der Kirche und ein selbst auferlegtes Kostenziel hätten zu den Änderungen geführt. Rundum glücklich präsentierten sich die Planer damit nicht. So sei die Mauer, die das Kirchengebäude optisch verlängern und die geplanten Dauerstellplätze linkerhand des Neubaus umschließen sollte, dem Kostendruck geopfert worden. „Es ist schade, dass sie wegfällt, sie hätte die Flucht zusammengebunden und stärker dem geglichen, was es einmal war“, bedauerte Architekt Markus Löffler. Nun soll die halbhohe Mauer durch eine Hecke ersetzt werden. Das Grundstück auf dem einst ein zum Gutshof der Familie von Hake gehöriges Wirtschafts- und Stallgebäude stand, soll sich somit „in einen steinernen und einen grünen Baukörper teilen“, erklärte Löffler.

Auch im Hauptbau mit Kirchsaal wird es Änderungen geben, die nach Ansicht der Architekten aber positiver seien. Der zunächst in der Mitte des Hauses geplante Kirchsaal wird nach Osten hin verschoben, die Funktionsräume werden nicht mehr wie bisher den Saal links und rechts flankieren, sondern sind einseitig über zwei Geschosse geplant. Darüber gibt es Gauben, die deutlich kürzer werden als angedacht.

Der Kirchsaal soll bis unter den Giebel reichen und Platz für die Orgel über dem Altar bieten, zudem mehr Tageslicht bekommen. Hier folgten die Architekten weitgehend der Kritik des Preisgerichtes, die mit dem Saal inmitten des Gebäudes und dem Dachboden darüber nicht zufrieden waren. Durch die „einfachere, günstigere und ruhigere Konstruktion“ sei das Gebäude klarer geworden, so Löffler.

Auf einen Keller in dem historischen und denkmalgeschützten Areal werde komplett verzichtet, auch um böse Überraschungen zu umgehen. „Man weiß ja nicht, was zum Vorschein kommt“, sagte der Architekt. Dafür muss im Funktionsteil des Hauses, in dem Kantor, Jugendbereich, Seelsorge und Lager Platz finden sollen, enger zusammengerückt werden. Einige Räume sollen doppelt genutzt werden.

Aus Brandschutzgründen benötigt das Haus noch eine zweite Rettungstreppe, die außen an das Haus angebracht werden muss. In diesem Punkt weicht der Entwurf leicht vom Bebauungsplan ab, was aber nicht problematisch sei, so der Fachbereichsleiter Stadtplanung der Gemeinde Kleinmachnow, Jörg Ernsting.

Die Kirche zeigte sich zufrieden mit den neuen Plänen. In vielen Arbeitsrunden seien sie in Zusammenarbeit zwischen Kirche und Planern, die sich vor gut einem Jahr in einem Architekturwettbewerb unter sieben Bewerbern mit ihrem Entwurf durchgesetzt hatten, erstellt worden, erklärte die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Cornelia Behm. Der Bauantrag wurde im Dezember gestellt, parallel will die Kirche nun an die Ausführungsplanung gehen, noch in der Vegetationspause dort wo notwendig Bäume fällen. Insgesamt werde das neue Gebäude in direktem Kontakt zur alten Dorfkirche stehen und die Geschichte des Ortes nachempfinden.

Barbara Sahlmann von den Grünen erneuerte dennoch ihre Kritik: „Ein falscher Ort wird nicht dadurch schöner, dass der Bau zur alten Kirche passt.“ Wie berichtet hatten sich insbesondere Kleinmachnows Grüne und Bürgerinitiativen lange gegen den Bau im Alten Dorf gewehrt und für einen Verbleib der Kirche am alten Standort im Jägerstieg votiert.

Indes setzt die Kirche ihre Verkaufsbemühungen des Gemeindehauses im Jägerstieg unbeirrt fort. Mit dem Erlös soll ein Teil des rund drei Millionen Euro teuren Neubaus finanziert werden. Mindestens 870 000 Euro soll das Haus nach Angaben der Landeskirche einbringen. Zuletzt hatte sich auch die Gemeinde Kleinmachnow als möglicher Käufer ins Spiel gebracht, ein erstes Gespräch zwischen Bürgermeister und Kirche habe es Behm zufolge bereits gegeben.

„Die Kommune muss nun gründlich prüfen, ob sie ein ernsthaftes Angebot abgeben kann“, sagte sie. Seitens der Kirche werde ein Ankauf durch die Gemeinde und die öffentliche Nutzung positiv gesehen. Allerdings gebe es mehrere Bewerber, die Kirche sei angehalten, einen möglichst hohen Preis zu erzielen, so Behm.

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