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Potsdam-Mittelmark: Mit Leih-Rad zu den Ateliers

Fünfte Kunsttour in Caputh mit alten und neuen Ausstellungsorten und Angeboten

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Schwielowsee - Was des einen „Malerdorf“, scheint des anderen „Kunsttour“ zu sein. Beides eher nebeneinander als miteinander, aber so ist wohl die Ordnung. So lädt das Kulturforum Schwielowsee an den nächsten beiden Wochenenden zur „Kunsttour“ nach Caputh, der fünften in Serie.

Gern erinnert man sich an die letzten Ausgaben, Begegnungen und Gespräche in Ateliers und Gärten, aber auch an ein Ortsbild, darin einsame Wandersleut mit dem unverwechselbaren Veranstaltungs-Flyer vor Augen von Station zu Station eilten, um nichts zu versäumen. Diesmal kann man sich mehr Zeit nehmen. Neben den Wochenenden 20./21. und 27./28. August werden die meisten Ateliers auch am Mittwoch, dem 24. August, empfangsbereit sein. Wenn sich nichts ändert, erwarten zwanzig Künstler an zehn oder elf Standorten ihre Gäste.

Das Muster der Tour hat sich, trotz geringen Budgets, längst bewährt: Jeder Einheimische lädt nach eigenem Gusto einen Gast aus der Ferne dazu, was die Kommunikation im Allgemeinen und speziell zur Kunst sicherlich wieder fördern wird. Hotels als Ausstellungsorte hat man diesmal außen vor gelassen, dafür kommt erstmals der Seitenflügel des Kurfürstlichen Schlosses mit interessanten Arbeiten von Birgit Borggrebe (experimentelle Malerei) und Jutta Barth (Bilder, Objekte, Papierkunst) dazu.

Neu ist auch die Möglichkeit einer Fahrradausleihe am Kiosk Schiffsanleger. Die Tour erstreckt sich vom Atelier Malkin Posorski (Malerei, Objekte) am Ortsausgang nach Ferch bis zum Schloss, vom idyllisch gelegenen Atelier Oda Schielickes am Caputher See – ihr Gast ist erneut der Plastiker Philipp von Appen – bis zur Kunstremise von Melanie Haape vor den Toren des Churfürstlichen Parks. Wieder wird die Afrikageborene hier von ihrer Heimat erzählen, und wieder wird man wunderbare Metallskulpturen auf der Wiese am See bewundern. Sie hat noch mehr Kunstvolk zugeladen!

Skulpturen und Objekte wird es auch anderswo geben: Unter dem denkwürdigen Titel „Schweißsalon“ im Offenen Garten Zagora, mit dem Namen Andreas Borgmeier verbunden auf dem Anwesen der Familie Wascher. Das Haus „Elisabeth am See“ mit seinen geöffneten Türen zeigt erneut Arbeiten der Berliner Künstlerin Madeleine Schwinge, deren „Wasserwelten“-Bilder unvergessen sind. Im Atelier von Sabine Kahle-Wendrock zeigt Mario Mannhaupt „Kunst in Holz“, sie selbst Collage und Malerei, während der Besucher ein paar Meterchen davor, im „Haus der Klänge“, mit „nordischen Klängen und westlichen Winden“ konfrontiert wird. Last but not least gibt sich das Atelier Pro Arte von Siegrid Müller-Holtz die Ehre. Ihr Gast ist Heike Cybulski, eine Stahlbildhauerin aus Borkwalde mit viel Poesie im Herzen.

Viele Stationen, viel Arbeit mit der Planung und Logistik. Bei Elke Kürth in Ferch laufen alle Fäden zusammen, die jetzigen, aber auch schon die für 2012. Während die Ateliers sozusagen die „künstlerische Verantwortung“ zu übernehmen haben, sorgt das Kulturforum auch in diesem Jahr für ein besucherfreundliches Programm. Die Atelier-Adressen sind mitnichten immer dieselben. Freilich bleibt auch bei der 5. Caputher Kunsttour die Kirche im Dorf: Einen Draht oder Hinweis zum benachbarten „Malerdorf Ferch“ gibt es nicht. Schade eigentlich. Gerold Paul

www.kunsttour-caputh.de

Gerold Paul

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