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Potsdam-Mittelmark: Mit „Lippi“ in den Wahlkampf
Bernhard Knuth sieht nicht nur bei den Beelitzern Rückhalt für seine Kandidatur als Bürgermeister
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Beelitz - Er fordert „eine neue, eine andere Sichtweise“ auf Beelitz – passend für einen Optiker, der künftig als Bürgermeister die Geschicke seiner Stadt lenken will. Bernhard Knuth hat gestern offiziell seine Kandidatur für die Wahl am 7. März erklärt. Am Vorabend hatte ihn das Bürgerbündnis Beelitz (BBB) einstimmig nominiert und damit den vierten Kandidaten im Beelitzer Bürgermeisterwahlkampf ins Rennen geschickt. Bereits vor dem Jahreswechsel hatten die 30-jährige Nadine Hofmann als Einzelbewerberin und der 49-jährige Peter Koppenhagen für die Linke erklärt, dass sie sich bewerben. Amtsinhaber Thomas Wardin (SPD) will erneut antreten.
Bernhard Knuth ist seit gut einem Jahr Ortsvorsteher in Beelitz. Bei den Kommunalwahlen wurde er darüber hinaus mit der dritthöchsten Stimmenzahl (557) in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Geboren in Greifswald, zog er 1979 berufsbedingt nach Potsdam-Babelsberg. Kurz nach der Wende siedelte Knuth nach Beelitz über und bringt sich seitdem in das städtische Leben ein. Die Bürger kennen ihn nicht nur aus seinem Optik-Geschäft, welches er seit 1995 in der Altstadt betreibt, sondern auch durch seine vielen Ehrenämter. Knuth sitzt im Kirchenrat der evangelischen Gemeinde und arbeitet als ehrenamtlicher Geschäftsführer des Kulturvereins, den er 1997 mit weiteren Bürgern aus der Taufe gehoben hat. 250 Abende habe die Spargelstadt seitdem mit den verschiedensten Stars und Sternchen erlebt, hat Knuth ausgerechnet und verweist auf Persönlichkeiten wie Brigitte Mira, Herbert Köfer, Dieter Hildebrand oder Johannes Heesters, die er bereits an die Nieplitz geholt hat.
Die Promis werden nun mit in der Wahlwerbetrommel rühren – nicht nur für den Politiker, sondern in erster Linie für den Menschen Bernhard Knuth, wie er unterstreicht. Von Wolfgang Lippert und der Kabarettistin Andrea Meissner gab es bereits Unterstützer-Schreiben. Auch seitens vieler Stadtverordneter habe er eine breite Zustimmung für seine Kandidatur erfahren, sagte Knuth gestern im Gespräch mit den PNN. Letztendlich hätten aber die Bürger, mit denen er als Optiker, Ortsvorsteher oder Kulturveranstalter ins Gespräch kommt, den Anstoß zu seiner Kandidatur gegeben.
„Nachdem die Verantwortung fast 20 Jahre lang in den selben Händen gelegen hat, wird es Zeit für einen Wechsel“, sagt Bernhard Knuth diplomatisch. Er wolle keinen Wahlkampf mit harten Bandagen führen, auch wolle er Bürgermeister Wardin nicht dessen Verdienste absprechen. Aber mittlerweile mache sich Politikverdrossenheit bei den Bürgern bemerkbar, was nicht zuletzt am Auftreten der Stadtverwaltung nach außen hin liege. Wie will er die Beelitzer wieder für’s Kommunale begeistern? „Kommunikation und Konsens sollten künftig den Umgang miteinander prägen“, antwortet Knuth. Und als Dienstleister sei ein freundlicher Umgang für ihn etwas Selbstverständliches.
Zwar soll das Wahlprogramm erst in zwei Wochen vorgestellt werden, einige Schwerpunkte nannte der BBB-Kandidat aber gestern schon: Die Ortsteile sollten stärker in das gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben integriert werden. „Die Veranstaltung ,Beelitz wächst zusammen’ sollte man dafür wiedererwecken“, schlägt er vor. Weitere Themen sind für Knuth die Entwicklung des Gewerbegebietes Süd und der Heilstätten sowie die Belebung der Innenstadt. Dafür hat er selbst bereits einen Beitrag geleistet: 2007 hat er den Alten Schmiedehof in der Poststraße 14 übernommen und saniert. Neben dem Optik-Geschäft befinden sich hier jetzt ein Bäcker und ein Buchladen, während auf dem Hof das kulturelle Leben blüht. Thomas Lähns
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