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DasWAR“S: Mit Ruck an der westlichen Bauumfahrung

Wie Peter Könnicke derzeit durch Teltow fahren würde

Stand:

Ich finde, es ruckt. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein Deutschland-Trikot an, bin bei der Nationalhymne aufgestanden und habe sie mitgesungen. Nicht wirklich laut, aber immerhin. Hätte ich lauter gesungen, hätten wir Italien am Dienstag vielleicht geschlagen und würden morgen Fußballweltmeister werden. Egal, ich hatte ein gutes Gefühl die letzten Tage und hoffe, dass es eine Weile bleibt. Ich hoffe, dass „der Weg allein nicht das Ziel gewesen sein kann“, wie es neulich so schön zu lesen war.

Aber was ist der Weg? Klinsmann hat gesagt: „Immer nach vorn.“ Das ist leicht zu verstehen und verlangt keinen ausgeprägten Orientierungssinn. Auch in Teltow hielt ich bislang Wegbeschreibungen für eine leichte Sache. Neulich fragte mich eine Bekannte, wie sie am besten zum Sportplatz an der John-Schehr-Straße kommt, um ihren Sohn dort von einem Fußball-Turnier abzuholen. „Es war ganz einfach“, meinte sie bei ihrer Ankunft, „Teltow ist ja wie eine Durchgangsstraße.“

Das Empfinden hatte ich bislang auch, bis ich in dieser Woche eine Mitteilung aus der Stadtverwaltung bekam. Aus der Überschrift entnahm ich, dass es um die Ostspange ging, die gerade gebaut wird. Der Text las sich so:

„Wegen der noch ausstehenden Arbeiten im Bereich der derzeit genutzten westlichen Bauumfahrung (Umschluss der neuverlegten Hochdruck-Gasleitung im Bereich der Gasreglerstation sowie Realisierung des großen Regenwasser-Revisionsbauwerks zur Anbindung an die vorhandene RW-Leitung Eiprofil 1200/800) sowie des generellen Straßenbaus für den neuen Kreisverkehrsplatz (Fahrbahn, Radwege, Gehwege, RW-Anschlussleitungen, Beleuchtung) mit der qualitätsgerechten Fahrbahnanbindungan die Zehlendorfer Straße (Anbindungsbereich an den neuen Kreisverkehr liegt wegen der vorhandenen Bäume gegenwärtig auch im Bereich der westlichen Bauumfahrung) ist zur Gewährleistung der Baufreiheit der schnellstmögliche Rückbau dieser westlichen Bauumfahrung notwendig. Vor dem Rückbau der westlichen Bauumfahrung, der am 11.07.06 beginnen soll, wird die östliche Bauumfahrung am 06.07.06 für beide Fahrtrichtungen freigegeben.“

Die Wörter „beide Fahrtrichtungen“ waren fett gedruckt. Geholfen hat mir das allerdings nicht. So sehr ich mich auch anstrengte: Mir misslang jegliche örtliche Vorstellungen. Allein zu sagen, wo der westliche Bau ist, war mir absolut unmöglich.

Ich kann jedem nur empfehlen, bei der Fahrt durch Teltow ein Deutschland-Trikot anzuziehen, die Nationalhymne zu singen und zu Klinsmann zu beten. Dann kommt man fast durch. Und bis zum Ziel fehlt dann nur noch ein kleiner Ruck.

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