Potsdam-Mittelmark: Mittag aus der eigenen Küche
Schwielowsee will in Schulspeisung investieren
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Schwielowsee - Die Kinder am Schwielowsee sollen ab dem kommenden Jahr mit Mittagsmahlzeiten aus einer neuen Küche verköstigt werden. Die Gemeinde plant, entweder die Küche in Caputh – hier wird zurzeit für Kinderkrippe und Kita gekocht – zu erweitern, oder im alten Heizhaus in Geltow für 160 000 Euro eine neue Großküche einzurichten. Die Mittel sind bereits im Haushalt für das kommende Jahr vorgesehen. Im Sozialausschuss am Dienstagabend wurde über die Varianten beraten.
Mit dem momentanen Standard könnte aus der Caputher Küche zwar auch die Kita in Ferch mit 64 Kindern mitversorgt werden – dort wird zurzeit noch selbst gekocht. Allerdings reichten die Kapazitäten nicht für die Kita und Schule in Geltow. Es müsste also erweitert werden. Der Geltower Heizhaus-Variante, ein Vorschlag von Ortsbürgermeister Heinz Ofcsarik (BBS), werden die größeren Chancen eingeräumt.
In Geltow wird momentan das Essen in der Kita auf dem Franzensberg auch für die Schule zubereitet. Doch die Kita muss die Resitutionsvilla verlassen. Das jetzige Hortgebäude (zwischen Feuerwehr und Schule) wird für die Kita um- und ausgebaut. Für die Kita-Küche muss also ohnehin eine neue Lösung her, und auch die Geltower Grundschule möchte weiter „bekocht“ werden.
Eine Küche im Geltower Heizhaus hätte den Vorteil, dass die fertige Einrichtung auch an einen Privatanbieter verpachtet werden könne. „In der Kita und dem Hort in Niemegk hat man damit gute Erfahrungen“, so Abgeordneter Christian Lahr-Eigen (FDP). So könne sich die Gemeinde die jährlichen Folgekosten sparen. Und diese bestehen im Wesentlichen aus dem Essengeld. Momentan zahlt die Gemeinde unterm Strich jährlich 29 000 Euro dazu, denn mehr als 1,50 Euro dürften laut Gesetz pro Mittagsportion nicht erhoben werden. Die Kosten für das Küchenpersonal könnten grundsätzlich nicht umgelegt werden, so Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU).
Hoppe würde das Landes-Kita-Gesetz hinsichtlich der Essengeldbeiträge gern novelliert sehen, momentan ließen die Vorgaben keine Spielräume. „Jede Gemeinde zahlt dazu, weil das technische Personal eben auch Geld kostet.“ Hoppe geht es auch darum, in der Gemeinde um Verständnis für die Folgekosten zu werben. Ein Küchenneubau sei eine Entscheidung für die Zukunft und dürfe nicht negativ bewertet werden. Zumindest im Sozialausschuss traf sie damit auf offene Ohren.
Auch seitens der Schulen wurde die positive Stimmung für eine neue Küche begrüßt, auch wenn die Gemeindevertretung das letzte Wort hat. Auf keinen Fall aber wolle man die Essensversorgung einer Cateringfirma überlassen. In der Einstein-Grundschule Caputh habe es in der Vergangenheit Beschwerden über die Mahlzeiten gegeben. „Momentan hat sich das zwar beruhigt, aber wir möchten auch in die Versorgung durch die Gemeinde aufgenommen werden“, so Schulleiterin Cathrin Rudzinski. Thomas Lähns
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