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Potsdam-Mittelmark: Mittelmark musiziert

Kreismusikschule erweitert Standort Werder

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Werder (Havel) - Der Trend zum Musizieren ist ungebrochen: Obwohl die Schülerzahlen abnehmen, verzeichnet die Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“ wachsenden Zulauf. Knapp 3200 Kinder, Jugendliche und einige Erwachsene besuchen zurzeit die 21 Zweigstellen im Landkreis. Nachdem diese Woche eine neue Zweigstelle in Teltow eröffnet wurde, soll auch am Standort Werder mehr Platz geschaffen werden.

Musikschulleiter Michael Goldammer warb am Dienstag im Innenausschuss des Kreistages für eine Aufstockung des Budgets. Mit den Erweiterungen und höheren Miet- und Betriebskosten würden die Mittel nicht reichen. 450 000 Euro zahlt der Landkreis jährlich. „Damit arbeiten wir seit drei Jahren. Zusätzliche Kosten haben wir bislang selbst abgefedert“, sagte Goldammer auf PNN-Anfrage.

Der Kreiszuschuss wurde Anfang des Jahres immerhin um 20 000 Euro erhöht. „Aber dafür leisten wir auch mehr.“ Der Musikschulleiter verwies auf die neue Zweigstelle in Teltow: „20 000 Euro für 200 neue Schüler – das ist nicht viel.“ Allein für die neuen Räume in Teltow liege die Jahresmiete bei 25 000 Euro, steige bis übernächstes Jahr auf 37 000. Mittelfristig bräuchte die Musikschule jährlich 30 000 Euro mehr. 100 Bewerber stünden auf der Warteliste – sie bis September unterzubringen werde schwer.

In Werder soll die Zweigstelle Anfang Mai umziehen, aus dem alten Domizil in der Damaschke-Straße in das Gewerbehaus (Norma) am Bahnhof. 405 Quadratmeter stünden dort zur Verfügung, zurzeit laufen Ausbauarbeiten. Besonders auf den Schallschutz wird Wert gelegt, da sich im Haus auch Wohnungen befinden. Der Schlagzeugunterricht wird ins Haeckel-Gymnasium ausgelagert, generell könne das Angebot aber erweitert werden. Auch die Kreisvolkshochschule soll hier Platz finden – die Standort-Zusammenlegung ist ein Novum. Nach wie vor werde auch an der Dümichen-Grundschule Musikunterricht stattfinden.

Solche baulichen Erweiterungen erhöhen die Mietkosten: In diesem Jahr muss die Musikschule 123 000 Euro ausgeben – vor einem Jahr waren es 68 000, vor zwei 20 000. Neben den Zuschüssen des Kreises steuert das Land elf Prozent zum Budget bei, der Rest sind Kursgebühren, die Goldammer auf keinen Fall erhöhen möchte. „Wir sind schon auf einem recht hohen Niveau im Landesvergleich.“ Andernorts würden aber auch die Zuschüsse der Landkreise höher liegen.

Dass immer mehr Kinder und Jugendliche zum Instrument greifen, müsse gefördert werden. Besonders gefragt seien nach wie vor Gitarre und Klavier. „Für andere müssen wir werben, zum Beispiel Tuba oder Fagott.“ Goldammer verwies auf die Verantwortung seiner Einrichtung, Instrumente am Leben zu erhalten.

Der Innenausschuss hat den zusätzlichen Geldbedarf erst einmal zur Kenntnis genommen. Dass noch vor dem Sommer eine Entscheidung gefällt wird, sei unwahrscheinlich. Doch im Haushalt für das kommende Jahr müssten die zusätzlichen Mittel verankert werden, empfahl der Musikschulleiter. Thomas Lähns

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