zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Mittelmärker produzieren weniger Müll

Abfalltrennung liegt offenbar im Trend / Geringste Aufkommen an Hausmüll im Landesdurchschnitt

Stand:

Abfalltrennung liegt offenbar im Trend / Geringste Aufkommen an Hausmüll im Landesdurchschnitt Potsdam-Mittelmark – Der Kurs der kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises Potsdam-Mittelmark ist offenbar richtig: Einstimmig empfahl der Kreisausschuss auf seiner jüngsten Sitzung die Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes, in dem die Weichen bis 2010 gestellt werden. Das Konzept basiert auf einer Analyse aller entsorgten Abfälle über einen Zeitraum von fünf Jahren. Mit 45 Prozent machen dabei Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle einen Großteil. Die Gesamtabfallmenge im letzten Jahr 63345 Tonnen betrug. Für die Entsorgung ist die Abfallwirtschaft Potsdam–Mittelmark GmbH (APM) zuständig, eine Eigengesellschaft des Landkreises. Deutlich wird in der Abfallbilanz, dass die Einwohner des Landkreises weniger Müll produzierten als in den Vorjahren. Wurden im Jahr 2000 noch rund 25000 Tonnen Hausmüll abgeholt, verringerte sich dieses Aufkommen 2004 um 4743 Tonnen. Rückläufig sind die Mengen auch beim Geschäftsmüll, der von 9041 Tonnen im Jahr 2000 auf 5351 Tonnen im Jahr 2004 gesunken ist. Schon 2003 verzeichnete der Landkreis mit 111 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner das geringste Aufkommen an Hausmüll im Land Brandenburg (143 Kilogramm). Da gleichzeitig die erfassten Wertstoffe anstiegen, spricht diese Tendenz dafür, dass Müll zunehmend getrennt wird. Das belegen auch die Zahlen für das Aufkommen von Papier und Pappe, die 2004 bei 65 Kilogramm pro Person lagen, im Vergleich zu 62 Kilogramm im Jahr 2000. Dazu trug die Verpackungsverordnung bei, ebenso bot das neue Chipmodell der Abholung einen Anreiz. Denn statt einer Mindestabnahme von Banderolen für die Mülltonnen, wie 2002 noch üblich, wurden die Tonnen ab 2003 nach dem tatsächlichen Bedarf abgerechnet. Aufgrund ihres geringeren Abfalls wünschen vor allem Bewohner in Siedlungen immer mehr die 40-Liter-Tonnen statt der 80- und 120-Liter Behälter. Da die Tonnen zudem nicht mehr so oft zur Abholung bereitgestellt werden, gibt es Überlegungen den 21-tägigen Rhythmus auf einen Vierwochen-Rhythmus umzustellen. Ein Positivtrend zeichnet sich bei der Erfassung von Bioabfällen aus Haushalten ab, vor allem in Hochhaus- und Neubaugebieten. Dass die Bürger die Biotonne gut annehmen, zeigte bereits ein Pilotprojekt, das die APM von 2003 bis 2004 in sechs Wohnanlagen des Landkreises durchführte. Dazu trug auch bei, dass die Entleerung von Biotonnen kostengünstiger ist als die von Restabfallbehältern. Anfang des Jahres wurde die braune Tonne nun im Landkreis eingeführt. Allerdings werden die Abfälle vorläufig noch zu privaten Kompostieranlagen transportiert, da die bisherigen Mengen organischer Abfälle nicht ausreichen, um eine kreiseigene Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. Nach der Stilllegung der Deponien Treuenbrietzen und Wiesenburg wurde im Mai 2005 auch die Deponie Neuendorf/Brück fristgerecht geschlossen. Da der Landkreis keine weiteren Deponien hat, wurden ab Juni die Restabfälle des Landkreises dem Recyclingpark Brandenburg zugeführt. Diese Entsorgung ist für zehn Jahre vertraglich über die Märkische Entsorgungsgesellschaft Brandenburg mbH gesichert. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })