Potsdam-Mittelmark: Moderne Flotte vor Werders Insel
Brandenburger Wasserschutzpolizei startet mit neuen Streifenbooten in die Saison
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Werder - Eine besondere „Flottenparade“ war gestern vor Werders Insel zu erleben. An der Spitze ein großes Schiff der Wasserschutzpolizei, dahinter sieben kleine, nagelneue Boote, frisch geliefert aus Finnland und ausgerüstet mit einem 100-PS-Motor. Zustande kam die einmalige Formation auf besonderen Wunsch der Pressefotografen und Journalisten. Sie wollten eindrucksvolle Bilder von der rundum modernisierten Brandenburger Polizeiflotte im gestern recht aufgewühlten Wasser der Havel.
28 Polizeiboote sind seit 2002 in Brandenburg neu angeschafft oder grundlegend modernisiert worden. Innenstaatssekretär Hans-Jürgen Hohnen übergab gestern im Bootsservicecenter der Landespolizei an der Potsdamer Straße in Werder die letzten acht neuen Schiffe an die beiden Polizeipräsidenten Bruno Küpper und Klaus Kandt.
Das Modernisieren sei mit Sparen verbunden worden, betonte der Staatssekretär. So seien kostengünstige Serienboote beschafft sowie erhaltenswerte Boote überholt und neu ausgestattet worden. Damit wurden im Vergleich zum früher üblichen speziellen Werftbau Kosten in Millionenhöhe gespart.
Neu angeschafft wurden nach einer europaweiten Ausschreibung 16 kleine und wendige Streifenboote. Sie kommen aus einer normalen finnischen Serienproduktion und wurden für den Polizeidienst nachgerüstet. Der Vorteil, ist, dass Schriftzug und Blaulicht bei Bedarf schnell wieder abmontiert werden können. Dann sehen die Polizei-Flitzer wie ganz normale Freizeitboote aus: „Ein Vorteil bei verdeckter Ermittlung zum Beispiel auf der Spur von Fischdieben“, so Wasserschutzpolizei-Direktor Hans-Joachim Werner. Gekostet haben die Boote rund 35 000 Euro. Staatssekretär Hohnen nannte sie die „Streifenwagen zu Wasser“. Eingesetzt werden sie vor allem zur Überwachung des Sport- und Freizeitverkehrs.
Dagegen wirken die zehn größeren Boote der Brandenburgischen Wasserpolizei wie Kreuzer. Ihre 13,5 Meter langen Bootskörper stammen noch aus DDR-Zeiten, sind teilweise schon über 30 Jahre alt, doch von außergewöhnlicher Stabilität. Jetzt hat man sie mit neuen Motoren und High-Tech auf den neuesten Standard gebracht. Vorbei sind die Zeiten, als beim Anlassen der Polizeiboote eine schwarze Rußwolke zum Himmel stieg. „Ein neues Boot hätte 600 000 Euro gekostet, für die Modernisierung haben wir nur 180 000 Euro bezahlt“, rechnete der Staatssekretär vor. Gewartet wird die Bootsflotte von sechs Mitarbeitern im vor eineinhalb Jahren eröffneten Bootsservicecenter der Polizei in Werder. Zuvor war diese Liegenschaft in bester Lage am Wasser vom Umweltministerium genutzt worden. Mit den neuen Booten sei man bestens für die neue Saison gerüstet, sagte Hohnen. Im vergangenen Jahr hatte die Wasserschutzpolizei 27 582 Boote der Berufs- und Freizeitschifffahrt überprüft. Bei etwa jeder fünften Kontrolle wurden Verstöße geahndet. 79 alkoholisierten Bootsführern wurde die Weiterfahrt untersagt, das waren 20 mehr als 2004.Hagen Ludwig
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