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Potsdam-Mittelmark: Morgendämmerung für Bismarckhöhe Blütenball mit 520 Gästen / Bürgermeister

Werner Große: „Das haben wir uns verdient“

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Werder - Es war der Abend der großen Premieren. Zum ersten Mal nach über 50 Jahren wurde die Werderaner Bismarckhöhe wieder Schauplatz des traditionellen Blütenballs. Starkoch Ronny Pietzner musste seine Feuertaufe als künftiger Betreiber des Restaurants, welches hier in zwei Jahren wieder öffnen soll, bestehen. Und fünf junge Blütenprinzessinen standen zum ersten Mal vor einem so großen Publikum. Blütenkönigin wurde die 29-jährige Geraldine Mühlstädt.

520 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hatten am Freitagabend die Bismarckhöhe erklommen – festlich gekleidet und sehr gespannt, wie der Große Ballsaal nach langer Bauzeit aussehen mag. Die Ouvertüre zu Richard Straußens sinfonischer Dichtung „Also sprach Zarathustra“ war als Auftaktmelodie wohl gewählt – wird sie doch gemeinhin als Symbol für etwas neu Geschaffenes verwendet. Morgendämmerung für die Bismarckhöhe.

Gebannt lauschte das Publikum anschließend Bürgermeister Werner Große, der mit einem musikalischen Gedicht dem Werder-Symbol seine Liebe erklärte. Sein Lampenfieber sei so groß gewesen, „wie bei der ersten Baumblüte, die ich als Bürgermeister mitgemacht habe“, erzählte er später. Die Aufregung galt aber weniger seinem Auftritt, den er routiniert über die Bühne brachte, als dem Abend insgesamt. Funktioniert die Technik? Werden die Gäste zufrieden sein? Schmeckt das Essen? Fragen, die im Laufe des Balls alle mit einem „Ja“ beantwortet wurden. Des Bürgermeisters Resümee nach der langen Vorbereitungszeit: „Das haben wir uns verdient.“

Ein organisatorischer Patzer ergab sich lediglich durch einige Längen im Programm. Nachdem sich die fünf Blütenprinzessinen präsentiert und das Publikum verzaubert hatten - und das trotz eines Hinweises des Moderators, dass einer Blütenkönigin ja sogar der Weg in den Playboy offen stehe, wurde auch noch die Jury ausgiebig vorgestellt. Während dessen wartete am anderen Ende des Saals aber schon das Buffet, zu dem die Gäste dann heimlich gelotst werden mussten. Die kleine Unhöflichkeit, nicht jedem Juroren andächtig zu lauschen, wurde fürstlich belohnt: Unter dem Motto „Blütenzauber“ arrangiert standen Rouladen vom Saalower Kräuterschwein, gebratenes Zanderfilet oder frisch tranchiertes Roastbeef bereit.

Schon nach den ersten Happen gingen Lob und Anerkennung zuhauf in Richtung Küche. Ronny Pietzner hatte für seine Premiere mit vollen Händen aus der märkischen Speisekammer geschöpft: Beelitzer Spargel, havelländische Krebse, Salate mit Ribbecker Birnendressing. Die regionale Küche soll hier dauerhaft auf den Tisch, für die Premiere gab“s schon mal Beifall. „Aber ohne ein gutes Team ginge es nicht", reichte Pietzner das Lob gleich weiter. Zumal die Voraussetzungen alles andere als einfach waren: Zubereitet werden musste das Buffet noch in Potsdam. Und bereits am nächsten Vormittag, so hatten es die Organisatoren verfügt, musste alles wieder verschwunden sein.

Nachdem Bürgermeister und Blütenkönigin mit einem Walzer den Ball eröffnet hatten, war die letzte Seite des Protokolls erreicht und der Abend für Tanz und Unterhaltung freigegeben. Heiterkeit machte sich zwischen dem historischen Tresen, der altehrwürdigen Stuckdecke und der Bühne breit. Für laute Lacher im Großen Ballsaal sorgte Stimmenimitator Jörg Knörr. Durch ihn waren schließlich Prominente wie Gerhard Schröder, Inge Meysel und Johannes Heesters auf dem Blütenball erschienen. Thomas Lähns

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