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Potsdam-Mittelmark: Motorsportler auf dem Flugplatz werden ausgesperrt

Nuthetal - Die Motorsportler auf dem Gelände des Saarmunder Flugplatzes sollen nun endgültig vertrieben werden. Bei einem Ortstermin mit zahlreichen Beteiligten – unter anderem die Flughafen-Betriebsgesellschaft (FBS) und Nuthetals Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) – wurde beschlossen, den Zugang zu den genutzten Strecken mit Baumstämmen zu versperren.

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Nuthetal - Die Motorsportler auf dem Gelände des Saarmunder Flugplatzes sollen nun endgültig vertrieben werden. Bei einem Ortstermin mit zahlreichen Beteiligten – unter anderem die Flughafen-Betriebsgesellschaft (FBS) und Nuthetals Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) – wurde beschlossen, den Zugang zu den genutzten Strecken mit Baumstämmen zu versperren. Schon vor Jahren hatte Jugendliche aus der Umgebung den Flugplatz als Rennstrecke für ihre Mopeds entdeckt. Mittlerweile sind sie nach Auskunft von Gerhard Ling aber von Gruppen aus Berlin abgelöst worden, die auf Anhängern ihre Motocross-Maschinen und so genannten Quadbikes (vierrädrige Motorräder) nach Saarmund karren. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit schon Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Begleitung der Polizei auf das Gelände geschickt, um den jungen Leuten Einhalt zu gebieten. Solange man ihnen keine Zerstörung nachweisen könne, sei ihnen aber nur schwer beizukommen, so Bürgermeister Ling. Zwar argumentiert er mit ökologischen Belangen: Geschützte Pflanzen wie die Sandtrockengräser seien durch die Motorräder bedroht. Das sieht allerdings Nuthetals Naturschutzbeauftragter Wolfgang Linder, der ebenfalls bei dem Ortstermin dabei war, anders: „Den Gräsern tut es sogar ganz gut, wenn da ab und zu jemand drüber fährt.“ So werde auch verhindert, dass sie durch andere Pflanzen verdrängt werden. Das gleiche gelte für die ebenfalls vorkommenden Heidesträucher, die ebenfalls als schützenswert gelten. Somit ersparten die Motorräder eine Menge Pflege, die andernfalls zur Erhaltung notwendig ist. Offenbar geht es hier vor allem um die Interessen der FBS und der Vereine, die das Gelände nutzen, etwa die Segel- und die Modellflieger. Die sollen in Zukunft verstärkt ein Auge auf die Motorrad-Touristen haben und ihnen dadurch zu verstehen geben, dass sie unerwünscht sind. Gerhard Ling: „Die sollen nach Schenkenhorst gehen, dort gibt es eine ausgewiesene Motocross-Strecke.“ Sehr vom Motorsport gestört fühlen sich schließlich auch die Jäger. Denen wird nämlich das Wild vertrieben. So wird sich der Jagdpächter des Reviers zusammen mit der FBS darum kümmern, dass die Baumstämme aufgebracht werden. Das soll im Laufe der nächsten Monate geschehen. Volker Eckert

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