Potsdam-Mittelmark: Museum der Havelländischen Malerkolonie in Ferch wird am 21. Juni 2008 eröffnet
Eigentlich sollte der Innenausbau des historischen Kossätenhauses in Ferch noch in diesem Jahr beginnen, leider fehlten jedoch immer wieder entsprechende Fördermittel. Aber Kerstin Hoppe, die Bürgermeisterin von Schwielowsee, kam zu folgendem Entschluss: „Das Museum der Havelländischen Malerkolonie wird eröffnet am 21.
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Eigentlich sollte der Innenausbau des historischen Kossätenhauses in Ferch noch in diesem Jahr beginnen, leider fehlten jedoch immer wieder entsprechende Fördermittel. Aber Kerstin Hoppe, die Bürgermeisterin von Schwielowsee, kam zu folgendem Entschluss: „Das Museum der Havelländischen Malerkolonie wird eröffnet am 21. Juni 2008. Auch wenn mit der Präsentation der Gemälde ein Kompromiss geschlossen werden müsste. Das Datum steht fest." Die Eröffnung soll zu Ehren des 150. Geburtstags von Karl Hagemeister (12. März 1848) erfolgen. Und gute, vor allem junge Kräfte, stehen der Gemeinde und dem Förderverein „Havelländische Malerkolonie“ zur Seite.
So stellte Stefanie Krentz, von „art for public“, jüngst sehr anschaulich die Konzeption für das Museum an der Beelitzer-/ Ecke Dorfstraße in Ferch vor. Auf 101 Quadratmetern Fläche werden in zwei Ebenen vier Ausstellungen präsentiert. Im Erdgeschoss soll es einen Rundgang geben, der die Entwicklung der Landschaftsmalerei in der Region in chronologischer Reihenfolge erzählt. 30 bis 40 Originalgemälde werden gezeigt und somit erstmals zusammengeführt. Vertreten sind im rechten Erdgeschoss-Raum mit je drei bis vier Werken Hagemeister, Schuch, Bracht, Schinkel, Brockhusen und Kayser-Eichberg. Begleitende Texte zu den Werken führen in die künstlerischen Arbeiten der Maler ein.
Linksseitig im Erdgeschoss werden Gemälde von Wacker, Gehrcke, Stegmann und Stein, Borghard, Pfitzner, Reuter, Tischler und Schliwa sowie Wolfthorn präsentiert. Ebenfalls im Erdgeschoss soll in einer gesonderten Austellungseinheit auf die Biografien und Lebenswerke der Künstler hingewiesen werden. Der Rundgang führt um die so genannte Schwarzküche, die denkmalgeschützt erhalten bleiben wird.
Eine Treppe führt ins Obergeschoss. Hier soll auf 15 Quadratmetern ein Bilder-Depot Platz finden. Ansonsten weist dieses Geschoß auf Themen hin, wie die Entstehung der Havelländischen Malerkolonie, beispielsweise mit Fotos vom Märkischen Künstlerbund um 1905. Insbesondere werden auch Wechselbeziehungen zwischen Berlin und seinem Umland gezeigt. Ein Schwerpunkt werden die Stadt-Land-Beziehungen sein: Verstädterung und Stadtflucht der Künstler, Berlin als Ausbildungsstätte für die Landschaftsmalerei und der Schwielowsee als Schaffensort für die Maler.
Es sollen in Vitrinen Themen der Bilder und Lebensweise der Künstler gegenüber gestellt werden. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass auf einen kleinen Museumsladen im Erdgeschoss nicht verzichtet wird, sowie auf eine Sanitäranlage.
Für den visuellen Eindruck, und somit für die Gestaltung der Ausstellung, bewerben sich drei junge Männer der Gestaltungsfirma "freybeuter" (Stefan Charne´, Björn Gripinski und Michael Barth). Sie bringen viele fundierte Ideen für die Gestaltung des gesamten modernen Innenraums, der im Kontext zur historisierenden Außenhülle des Museums steht.
Noch vieles gibt es bis zum kompletten Museum für Fördervereinsvorsitzende Helga Martins und ihr Team zu überwinden bis die Faszination des Museums der „Havelländischen Malerkolonie“ Wirklichkeit wird. Schon allein die Gestaltung des Fußbodens! Darf dieser dann mit oder ohne Stoffpantoffeln, den „Buschen“, so der Fercher Ortsbürgermeister Roland Büchner, betreten werden? Aber eins steht fest: Die Eröffnung ist am 21. Juni 2008 mit vielen namhaften Gästen, auch von den anderen Künstlerkolonien und darüber hinaus.
Vorgesehen ist, dass nach der Eröffnung jeden Monat eine Veranstaltung mit Lesungen, Vorträgen oder musikalischen Darbietungen im Museum stattfindet. Der Förderverein will auch dafür die guten Kontakte zu den „Caputher Musiken“, dem Kulturforum Schwielowsee oder der Ausstellung „Alte Metzgerei“ in Ferch nutzen. Am 9. August findet im Museum ein Sommerfest statt. Im Vordergrund steht aber bis dahin der weitere Ausbau des Museums im Kossätenhaus.
Helga Schmiedel, Förderverein
„Havelländische Malerkolonie“
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