Potsdam-Mittelmark: Musterhäuser produzieren eigenen Strom Gebäude werden später an Familien verkauft
Werder (Havel) - Die Musterhaus-Siedlung „Unger-Park“ in den Havelauen wird konkret. Während auf dem Gelände am Zernsee die Tiefbau-Arbeiten begonnen haben, sind die ersten fünf von 23 Grundstücken an Hausbaufirmen verpachtet worden.
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Werder (Havel) - Die Musterhaus-Siedlung „Unger-Park“ in den Havelauen wird konkret. Während auf dem Gelände am Zernsee die Tiefbau-Arbeiten begonnen haben, sind die ersten fünf von 23 Grundstücken an Hausbaufirmen verpachtet worden. Erste Musterhäuser sollen demnach schon zum nächsten Baumblütenfest im April 2012 vollständig ausgestattet von Küche bis Keller besichtigt werden können, sagte Prokurist Thomas Haubold gestern den PNN.
Das mittelständische Unternehmen Unger-Park GmbH aus Chemnitz verwirklicht in den Havelauen für den Zeitraum von zehn Jahren eine Hausmesse. Auf den je rund 800 Quadratmetern großen Grundstücken sollen von verschiedenen Herstellern unterschiedliche Haustypen gebaut werden. Das können Bungalows sein, Stadtvillen oder Blockhäuser. Nach Haubolds Darstellung können die Häuser aus gewöhnlichen Ziegeln oder Gasbetonsteinen gemauert oder in Holzständerbauweise ausgeführt werden. Die Baugenehmigung lasse alle Varianten von Einfamilien-Häusern zu.
Nach Ablauf des Jahrzehnts sollen diese vollständig ausgestatteten und funktionierenden Häuser an Privatleute verkauft werden. „Dass neben unserer Musterhaussiedlung Bauland ausgewiesen ist, ist schon ungewöhnlich“, urteilt Haubold. In der Praxis werde das so aussehen, dass interessierte Bauherren sich die Häuser in unterschiedlichem Material, Form und Typ ansehen – und in den Havelauen gleich nebenan bauen lassen könnten. Die Ausstellung ziele vor allem auf den Berliner Markt.
Einmalig sei die Verbindung von Ausstellungen und Bebauung. Üblicherweise werde eine Hausmesse in Gewerbegebieten gebaut, wo sie später nicht zum Wohnen genutzt werden dürfe. Vom Dach bis zur Bodenplatte müsse alles abgerissen werden.
Gemeinsam sei den Bauplänen der Vertragspartner Kampa, ELK Fertighaus und Hanlo-Haus der neueste Energiestandard. „Bauherren achten immer mehr auf die Kosten der Energieversorgung“, betont Haubold. Die gesamte Anlage werde ohne Anschluss ans Gas- und Fernwärmenetz errichtet und gehe „in Richtung Niedrighäuser oder Passivhäuser“. Einen Großteil der benötigten Energie könnten die Hausbesitzer mit Erdwärme-Pumpen und Photovoltaik-Anlagen selbst erzeugen.
Zu den 23 Musterhäusern will die Unger-Gruppe ein zweistöckiges Gebäude errichten, das später zum Einfamilienhaus umgestaltet werden kann. Dort soll das Informations-Zentrum einziehen. Bei Unger ist von zehn neuen Arbeitsplätzen die Rede, bei den 23 Hausbaufirmen von je zwei. Insgesamt rechnet Haubold mit 60 neuen Arbeitsplätzen, wenn bis Ende 2013 der fünfte Unger-Park nach Erfurt, Chemnitz, Leipzig und Dresden fertiggestellt sein wird. Er soll „Unger-Park Berlin/Werder“ heißen und mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr Eigenheime vorstellen. Thomas Wendel
Thomas Wendel
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