Potsdam-Mittelmark: „Mutig und modern“
Planer präsentierten erste Visionen zum Schützenhaus auf der Insel
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Planer präsentierten erste Visionen zum Schützenhaus auf der Insel Werder - Man hatte fast schon vor Augen, wie die Werderaner über die Tanzfläche im neuen Saal des Schützenhauses wirbeln, wie Menschen durch die Galerien flanieren oder auf der Terrasse bei einer Portion Sonne ihren Kaffee genießen. Es wird zwar noch etwas dauern, bis das historische Haus auf Werders Insel wieder mit Leben gefüllt werden kann, aber ein kleiner Vorgeschmack wurde am Donnerstagabend schon einmal gegeben: Das Potsdamer Architekturbüro Van Geisten/Marfels präsentierte die ersten Entwürfe zur Sanierung dem Bauausschuss. Vor zwei Jahren hatte die Stadt das Objekt gekauft – mit der Absicht, hier einen ständigen Sitz für die Stadtverordnetenversammlung zu schaffen. Dieses Vorhaben ist insoweit noch aktuell, als das hier ein großer Mehrzwecksaal geplant ist: für Versammlungen aber auch für Feste. Im Erdgeschoss soll ein Restaurant entstehen. Darüber hinaus könnten auch hiesige Vereine das Haus nutzen: Im Dachgeschoss sind weitere Räume vorgesehen, sogar Büros könnten hier eingerichtet werden. So vielseitig wie die geplante Nutzung ist, so abwechslungsreich soll auch die Gestaltung werden. Die Fassade an der Straßenseite soll laut Georg Marfels weitgehend originalgetreu restauriert werden, im Innenhof hingegen wird das Schützenhaus eine optische Erneuerung erfahren. „Im Bestand sind dort viele Elemente verloren gegangen“, begründete der Planer. „Es wäre falsch, etwas Historisches zu erfinden.“ So grenzen sich der alte Teil mit dem Saal an der Straße und der moderne Teil auf der Nordseite klar voneinander ab. Damit im Erdgeschoss Küche, Garderobe und Toiletten sowie der Notausgang Platz haben, wächst dieser Gebäudeteil etwas nach außen. Die Wände des Obergeschosses sollen gläsern und transparent werden. Auf der Hofseite ist der Haupteingang vorgesehen, schließlich befinden sich Treppe und Aufzug hier. Aus den Reihen des Werderaner Bauausschusses kam dann auch das Lob, die Pläne seien „mutig und modern“. Zum Ausgestalten der Innenräume, auf jeder Etage stehen knapp 400 Quadratmeter zur Verfügung, ließen die Architekten alle Optionen offen. Die Vorschläge reichen von Ausstellungs- und Gasträumen im Erdgeschoss über den großen Saal, der mit einer mobilen Wand geteilt und zu verschiedenen Anlässen genutzt werden kann, in der ersten Etage bis hin zu Vortrags- und Büroräumen im Dachgeschoss. Dort ist auch ein Oberlicht geplant, unter dem nach Wunsch sogar ein Wintergarten Platz fände. Zu den Kosten des Projektes konnte sich Marfels am Donnerstag noch nicht äußern, momentan würden diese noch ermittelt, um sie im Januar bekannt zu geben. Parallel zu den Planungen am Schützenhaus laufe auch die Konzeption für den Ausbau eines alten Lagerschuppens gleich nebenan. Marfels schlug vor, diesen mit Mannschafts-, Umkleide- und Duschräumen für die Fußballer und Segler einzurichten. Das müsse innerhalb der nächsten zwei Jahre geschehen, da das benachbarte Sportcasino – momentane Residenz des Werderaner FC Victoria – laut einem Gutachten bis dahin nicht mehr nutzbar sei. Thomas Lähns
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