Potsdam-Mittelmark: Mutmaßlicher Erpresser angeklagt
Vorwurf: Mit Tötung der Tochter gedroht
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Potsdam-Mittelmark - Gut einen Monat nach der vereitelten Erpressung eines Waffel-Fabrikanten aus Rogäsen (Amt Wusterwitz) ist der mutmaßliche Täter jetzt angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam wirft dem 54-Jährigen aus Sachsen-Anhalt räuberische Erpressung vor. Der Mann soll sich vor dem Amtsgericht Brandenburg/Havel verantworten, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte. Damit droht dem Mann maximal eine Verurteilung zu vier Jahren Haft. Höhere Strafen kann das Amtsgericht nicht aussprechen.
Der Mann war Ende Januar nach einem viertägigen Nervenkrieg gefasst worden. Wegen Geldsorgen soll er den Unternehmer vom 25. bis 28. Januar erpresst haben. Laut Anklage drohte er, die zwölfjährige Tochter des Fabrikanten zu erschießen und forderte 800 000 Euro. Die Polizei nahm die Lage sehr ernst, die Familie des Opfers wurde sofort nach Eingang des ersten Erpresseranrufs am 25. Januar unter Polizeischutz gestellt. Mutter und Tochter wurden an einen geheim gehaltenen Ort gebracht. Bis zur Festnahme des mutmaßlichen Täters waren täglich rund 100 Beamte im Einsatz, darunter auch Experten aus Spezialeinheiten mehrerer Bundesländer.
Auf die Spur des Täters kamen die Ermittler letztlich durch die Ortung seines Handys. Am 28. Januar wurde er gegen 18.30 Uhr von Spezialeinsatzkräften auf einem Parkplatz an der A2 festgenommen. In seinem Wagen fanden sie eine Schreckschusspistole sowie Handschuhe und Hinweisschilder, mit denen der mutmaßliche Erpresser eine Art „Schnitzeljagd“ organisieren wollte. In der Wohnung des Mannes stellte die Polizei mehrere Waffen sicher. Der Mann ist laut Polizei Jäger. Bei dem mutmaßlichen Erpresser, der nach Angaben der Ermittler ein Geständnis abgelegt haben soll, handelt sich um den ehemaligen Bezirksleiter eines Unternehmens. Er erklärte, ihm seien nach vier Jahren Arbeitslosigkeit die persönlichen Ersparnisse ausgegangen.dpa/PNN
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