Potsdam-Mittelmark: Mutmaßlicher Vergewaltiger gefasst
Ein vorbestrafter 34-jähriger Berliner soll am 1. Januar eine Taxifahrerin in Kleinmachnow sexuell missbraucht haben
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Kleinmachnow / Berlin- Die Polizei hat den mutmaßlichen Vergewaltiger einer Berliner Taxifahrerin festgenommen. Der 34-jährige Mann, der verdächtigt wird, die Frau am Neujahrsmorgen in Kleinmachnow sexuell missbraucht zu haben, wurde am vergangenen Freitag an seiner Arbeitsstelle in Berlin festgenommen. Nähere Angaben zum Arbeitsort und der Art der Beschäftigung wollte die Brandenburger Polizei am Montag nicht machen. Derzeit sitzt der Mann aus Berlin in Untersuchungshaft, eine Aussage verweigert er bislang.
„Den entscheidenden Hinweis zu seiner Ergreifung lieferten nach der Tat gesicherte DNA-Spuren, die mit der bundesweiten DNA-Datenbank abgeglichen wurden“, sagte Polizeisprecher Heiko Schmidt gestern. Der 34-Jährige ist dort erfasst weil er bereits in der Vergangenheit Sexualdelikte begangen hat und deswegen auch verurteilt wurde. Nach Aussage von Schmidt hatte der Mann bis heute bestimmte Auflagen zu erfüllen. Wie die konkret aussahen, dazu konnte Schmidt gestern noch nichts Näheres sagen. Klar sei aber, dass die früheren Taten teilweise in anderen Bundesländern verübt wurden.
Am 1. Januar dieses Jahres hatte der mutmaßliche Täter an der Kantstraße in Berlin ein Taxi genommen. Dabei war er offenbar zunächst sehr freundlich aufgetreten, psychische und physische Gewalt habe er erst angewendet, als er sich sicher fühlte, hieß es aus dem Kommissariat für schwere Kriminalität der Polizeidirektion West in Potsdam.
Der 52-jährigen Fahrerin sagte er, dass er zu einem Lokal in Kleinmachnow wolle, dessen genaue Adresse er aber nicht kenne. Er lotste die Fahrerin bis kurz hinter die Autobahnabfahrt Kleinmachnow. Dort ließ er die Fahrerin kurz nach 9 Uhr anhalten, packte sie am Hals und zwang sie, in den früheren Mauerweg parallel zur A 115 einzubiegen. Unweit des ehemaligen Panzerdenkmals sei er dann laut Polizei über sie hergefallen. Während er die Frau vergewaltigte, habe der Mann immer wieder damit gedroht, sie umzubringen, wenn sie seinen Forderungen nicht nachkäme.
Nach der Tat ließ sich der Vergewaltiger von seinem Opfer zurück in den Ort chauffieren. Doch kurz darauf endete die Fahrt schon wieder: Vor dem Biologischen Bundesforschungsinstitut am Stahnsdorfer Damm bemerkte die Taxifahrerin einen Wachmann, hielt kurzentschlossen an und rief um Hilfe. Daraufhin floh der Täter zu Fuß, der Wachmann informierte die Polizei. Ein Rettungsdienst brachte die Frau in ein Krankenhaus.
Die Tat hatte für Entsetzen vor allem auch in der Taxi-Branche gesorgt. Detlev Freutel, Vorsitzender des Taxiverbands Berlin-Brandenburg, hatte daraufhin erneut eine stärkere Videoüberwachung in Taxis gefordert. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist die aber bislang nicht erlaubt. Die BVG stattet ihre Busse, U-Bahnen und die neueren Trams hingegen durchweg mit Kameras aus. Am gestrigen Montag zeigte sich Freutel gegenüber den PNN jedoch vor allem erleichtert darüber, dass der mutmaßliche Täter nun gefasst wurde.
Weil die Touren auf dem Land öfter durch unbeobachtete oder abgelegene Gebiete führten, kämen Kapitalverbrechen wie das in Kleinmachnow dort häufiger vor als in der Stadt, schätzte Freutel ein. Wichtig sei deshalb die Intuition des Fahrers, verdächtig seien Fahrgäste, die kein eindeutiges Ziel angäben oder es zwischendurch änderten.
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