Potsdam-Mittelmark: Neubau an alter Stelle
Die Freiwillige Feuerwehr Werder soll ein modernes Domizil bekommen
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Werder - Nach jahrelangem Warten werden nun die Weichen für ein neues Feuerwehrdepot in der Werderaner Innenstadt gestellt. Ein entsprechender Beschluss passierte am Mittwochabend den Bau- und am Donnerstagabend den Hauptausschuss. Aus den Fraktionen wurde bereits Zustimmung signalisiert, das letzte Wort haben aber die Stadtverordneten Anfang April. Dann könnte der Weg durch die Genehmigungs-Behörden gestartet werden. Im Herbst, so die Einschätzung von Planer Wolfgang Kagel, könnten dann die ersten Räumungsarbeiten auf dem Gelände in der Kemnitzer Straße 119 losgehen. Der eigentliche Baubeginn wäre jedoch erst im Frühjahr 2008.
Im Rathaus stellt man sich auf Kosten von knapp zwei Millionen Euro ein, denn immerhin wird mehr als nur saniert. Das Haupthaus wird bis auf die Kellerdecke abgetragen, darüber neu gebaut. Die jetzige Decke im Obergeschoss sei nicht mehr tragfähig, so Kagel weiter. Ein Komplettneubau wäre jedoch schwer zu genehmigen gewesen, so der Planer, denn in diesem Fall hätte man vielleicht vom Standort Innenstadt abrücken müssen. Aus Gründen des Lärmschutzes war der nicht sicher, mit dem jetzt eingeschlagenen Weg herrscht Bestandsschutz.
Im Obergeschoss des neuen Haupthauses sollen ein Schulungsraum sowie zwei Räume für die Jugendfeuerwehr entstehen. Laut Stadtwehrführer Lothar Boreck eine Notwendigkeit, immerhin werden sämtliche Treffen der Ortswehren miteinander in Werder (Havel) abgehalten, für theoretische Schulungen braucht man ebenfalls Platz. Mit den Räumen für die Jugendwehr soll der hohen Mitgliederzahl Rechnung getragen werden: 24 Nachwuchs-Feuerwehrleute gibt es inzwischen in der Werderaner Wehr – die Hälfte sind Mädchen.
Hinsichtlich des Daches sprachen sich die Abgeordneten für die flache Variante aus – damit würde sich das Gebäude besser in die Umgebung in der Kemnitzer Straße einfügen und schließlich sei dies auch günstiger. Im hinteren Bereich des Geländes sind sechs Garagen für Löschfahrzeuge, Einsatzwagen und Drehleiter geplant, die über einen Gang mit dem Hauptgebäude verbunden werden, eine davon soll mit einer Werkstattgrube versehen werden. Eine Wasch- und Werkstatthalle soll es ebenfalls geben.
Die Abgeordneten begrüßten das Vorhaben. „Seit 1999 ist das neue Depot im Gespräch“, so Matthias Gunke (SPD / BGNW). Nachdem die Werderaner einen guten Fuhrpark erhalten haben, werde nun auch dies umgesetzt. Joachim Hintze (CDU) lobte die Sanierung am alten Standort: Dieser sei für die Kameraden am besten erreichbar, von hier aus käme man auch am schnellsten in alle Ecken der Stadt. Dass es nach Schützen- und Parkhaus längst Zeit für dieses Projekt sei, bekräftigte Doris Joppe (AFB).
Groß ist die Erleichterung bei der Feuerwehr. Stadtwehrführer Lothar Boreck verwies darauf, dass das alte Feuerwehrdepot zurzeit Vorzeigefunktion habe, und zwar im negativen Sinne: „Unsere Wache ist die schlechteste in ganz Brandenburg“, sagte er mit Blick auf die Sicherheit des Gebäudes. Thomas Lähns
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