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Potsdam-Mittelmark: Neubau für Geltows Schule im Gespräch Bessere Möglichkeiten als mit Sanierung
Schwielowsee - Bekommt die Geltower Meusebach-Grundschule einen Neubau? Im Finanzausschuss am Dienstagabend haben sich mehrere Gemeindevertreter dafür ausgesprochen, den alten Doppel-T-Bau aus DDR-Zeiten abzureißen, statt zu sanieren.
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Schwielowsee - Bekommt die Geltower Meusebach-Grundschule einen Neubau? Im Finanzausschuss am Dienstagabend haben sich mehrere Gemeindevertreter dafür ausgesprochen, den alten Doppel-T-Bau aus DDR-Zeiten abzureißen, statt zu sanieren. Ein seit Jahren laufender Eigentumsstreit um zwei Flurstücke des Schulgeländes könnte demnächst zugunsten der Gemeinde abgeschlossen werden. Damit wäre der Weg für neue Überlegungen zum zuwendungsbedürftigen Schulstandort endlich frei.
Schulvertreter hatten am Montag eine Petition im Rathaus eingereicht, weil das Schulgebäude zu eng geworden ist. Für die Ganztagsbetreuung wurden zusätzliche Räume, auch eine Aula, gefordert. Das Rathaus hat den Gemeindevertretern nun eine Sanierung mit Ausbau für 3,5 Millionen Euro ab 2016 vorgeschlagen. Das alte Heizhaus könnte dann mit dem Schulhaus verbunden und für zusätzliche Räume genutzt werden. Für den dringlichen Austausch der maroden Fenster sollen schon in diesem Jahr 250 000 Euro investiert werden.
FDP/CDU-Fraktionschef Heiko Hüller warnte vor teuren Zwischenlösungen und schlug vor, „Nägel mit Köpfen“ zu machen. Beim Neubau der Fercher Kita habe sich gezeigt, welches Niveau mit einem mit dem pädagogischen Personal abgestimmten Neubau erreicht werden kann. Die Entscheidung müsse schnell fallen, um gegebenenfalls auf einen teuren Fensteraustausch zu verzichten. Auch SPD-Mann Heiko Schmale riet zum Neubau: „Heute gibt es pädagogisch andere Themen und Raumkonzepte als vor zwanzig Jahren.“
Probleme könnte es geben, wenn bei einem Abriss der Bestandsschutz erlischt. Für einen Neubau müssten größere Abstände zu den Grundstücksnachbarn eingehalten werden, gab Kämmerin Ute Lietz zu bedenken. Allerdings hat die Gemeinde für die Schule bereits ein Grundstück auf der anderen Seite des Mooswegs gesichert, an sich als Sportfläche. Auch andere Varianten sind also denkbar, konterte Heiko Hüller.
Die Entscheidung wird wohl vor den Wahlen im Mai nicht mehr fallen. Es werde eines der ersten Themen für die neue Gemeindevertretung, wie es hieß. Ein Neubau würde kaum mehr kosten als die Sanierung, die Verwaltung sprach von Kosten von etwa 4 Millionen Euro.
Was den Rechtsstreit angeht, erhebt der Petzower Bruno Fiebig Anspruch auf zwei der Flurstücke des Schulgrundstücks und stellt den Schulstandort infrage. Eine Verfassungbeschwerde in einem der Fälle wurde unlängst abgewiesen. Die Gemeinde hat erfolgreich auf das Grundstücksrechtsbereinigungsgesetz verwiesen, das verabschiedet wurde, um ähnlich gelagerte, in der DDR entstandene Probleme aus dem Weg zu schaffen: Ziel des Gesetzes ist es, öffentliche Nutzung und Grundeigentum in der Hand des öffentlichen Nutzers zu vereinigen. Die Gemeinde rechnet auch im zweiten Rechtsstreit mit einer Verfassungsbeschwerde, nachdem sie eine Klage beim Bundesgerichtshof gewonnen hat. Henry Klix
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