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Potsdam-Mittelmark: Neue Chipkarte für Ausländer Der „Elektronische Aufenthaltstitel“ kommt

Potsdam-Mittelmark – Die rund 3500 im Landkreis lebenden Ausländer bekommen ab September neue Ausweise. Wie überall in der Europäischen Union werden dann auch hierzulande die sogenannten elektronischen Aufenthaltstitel (eAT) ausgestellt.

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Potsdam-Mittelmark – Die rund 3500 im Landkreis lebenden Ausländer bekommen ab September neue Ausweise. Wie überall in der Europäischen Union werden dann auch hierzulande die sogenannten elektronischen Aufenthaltstitel (eAT) ausgestellt. Die kleinen Chipkarten mit Lichtbild, Fingerabdruck und integriertem Mikrochip ersetzen die alten Klebeetiketten im Reisepass und sollen vor Fälschung und Missbrauch schützen. Ein Vorteil für die Nutzer: Über eine elektronische Signatur können sie die Chipkarte auch im Internet nutzen – um sich gegenüber Behörden auszuweisen oder online einzukaufen.

„Die Karten orientieren sich im Wesentlichen an den deutschen Personalausweisen“, sagte der Leiter der mittelmärkischen Ausländerbehörde Hans-Jörg Hallex vor Kurzem in einem Pressegespräch. Der Unterschied: Während die Deutschen noch selbst entscheiden können, ob sie biometrische Daten wie den Fingerabdruck hergeben wollen, sind Ausländer verpflichtet, zwei Abdrücke auf der Chipkarte zu hinterlassen. Dadurch solle die Bindung zwischen dem Dokument und seinem Inhaber erhöht werden, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in einer Broschüre erklärt. Das Heft zum neuen „eAT“ wird derzeit an die im Landkreis lebenden Ausländer verschickt.

Betroffen von der Neuregelung seien alle Ausländer, auch EU-Bürger, erklärte Hallex. Die unterschiedlichen Status werden auf der Karte entsprechend vermerkt – vom Visum über die befristete Aufenthaltserlaubnis bis hin zur Daueraufenthaltserlaubnis. Die alten Etiketten in den Reisepässen gelten erst einmal weiter: Die Chipkarten werden nur bei Neubeantragung und auf Wunsch ausgestellt. Erst in zehn Jahren, zum 21. April 2021, wird die Chipkarte für alle Ausländer zur Pflicht. Durch die aufwendigere Herstellung werde sich die Bearbeitungszeit gegenüber der bisherigen Praxis allerdings verlängern. Die Gebühr für die Chipkarte werde voraussichtlich zwischen 30 und 35 Euro liegen.

Laut Behörden-Leiter Hallex würden insgesamt über 100 Nationalitäten im Landkreis leben. Darunter seien Polen, Russen, US-Amerikaner, Briten und Niederländer. Pro Jahr würden in der Mittelmark rund 1600 Ausländer einen Aufenthaltstitel beantragen. Thomas Lähns

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