Potsdam-Mittelmark: Neue Dom-Orgel aus Werder
Der bisher größte Auftrag für die Firma Schuke kommt aus Magdeburg
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Der bisher größte Auftrag für die Firma Schuke kommt aus Magdeburg Werder/Magdeburg - Der Magdeburger Dom bekommt eine neue Kirchenorgel aus der Blütenstadt Werder. Nach jahrelanger Spendensammlung stehe die Finanzierung, und noch in diesem Jahr werde mit dem Bau des rund zwei Millionen Euro teuren Großinstrumentes begonnen, erklärte jetzt der Vorsitzende des Vereins „Neue Domorgeln Magdeburg e.V.“, Helge Scholz. Im Jahr 2008 soll die Orgel erstmals erklingen. Das neue Instrument wird von der Orgelbaufirma Schuke, die im Februar dieses Jahres von Potsdam in die Werderaner Havelauen gezogen ist, hergestellt. Die Orgel wird über etwa 93 Register (Stimmen) und etwa 5000 Pfeifen verfügen. Insgesamt besteht sie aus etwa 350000 Einzelteilen. Für die traditionsreiche Firma Schuke ist die Magedeburger Domorgel der größte Auftrag in ihrer langjährigen Geschichte seit der Gründung im Jahr 1820. Der Verein „Neue Domorgeln Magdeburg e.V.“ hatte 1997 damit begonnen, Geld für das neue Instrument zusammenzutragen. 350000 Euro spendeten Privatleute, weitere Geldgeber sind die EU, die Stadt Magdeburg und die Lotto-Toto GmbH des Landes Sachsen-Anhalt. Der Magdeburger Dom wurde zwischen 1209 und 1520 erbaut und gilt als erste gotische Kathedrale auf deutschem Boden. Die alte Hauptorgel war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. 1969 wurde an anderer Stelle im Dom eine kleinere Orgel eingebaut, auf der die Kantoren seither die Gottesdienste begleiten und Orgelkonzerte gestalten. Auch dieses Instrument stammt bereits von der Firma Schuke. Das traditionsreiche Orgelbauunternehmen, von dem auch die Orgel des Leipziger Gewandhauses (89 Register) stammt, beschäftig in Werder derzeit 34 Mitarbeiter. Ein weiteres großes Instrument mit 27 Registern für die Franziskanerkirche im österreichischen Graz stehe jetzt unmittelbar vor der Fertigstellung, sagte Dr. Detlef Zscherpel von der Firma Schuke gestern gegenüber den PNN. Im vergangenen Jahr eingeweiht wurde die neue Orgel für den Fürstenwalder Dom. 2005 montieren die märkischen Handwerker – wenn alles gut geht – eine extravagante Riesen-Orgel in der Cathedrale Zamora in Mexiko. Hinzu kommen zahlreiche Restaurierungsaufträge. So verhalf Orgelbaumeister Matthias Schuke im vergangenen Jahr einem aus dem Jahr 1750 stammenden Instrument in Vallesco auf der Insel Gran Canaria zu neuem Glanz und frischem Klang. An Aufträgen mangelt es den Werderaner Orgelspezialisten folglich nicht. Auch den Umzug in die neuen Werkstätten nach Werder habe man nicht bereut, versicherte Zscherpel: „Die Arbeitsbedingungen hier sind optimal.“ Hagen Ludwig/pnn/dpa
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