Potsdam-Mittelmark: Neue Koalition für Christian Stein
Designierte Partner begrüßen CDU-Vorschlag für Posten des Vize-Landrates
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Designierte Partner begrüßen CDU-Vorschlag für Posten des Vize-Landrates Potsdam-Mittelmark - Der Vorschlag der CDU, Christian Stein als künftigen Beigeordneten und Vizelandrat von Potsdam-Mittelmark zu nominieren, ist von den designierten Koalitionspartnern SPD, FDP und FBB in bisher selten gesehener Einigkeit begrüßt worden. Wie gestern berichtet, soll der bisherige Kreistagsvorsitzende aus Pritzerbe im September die in Rente gehende Vize-Landrätin Ilsemarie Schulz (CDU) ersetzen. Der Posten muss zwar ausgeschrieben werden, und Landrat Lothar Koch (SPD) hat letztlich das Vorschlagsrecht. Bei den derzeitigen Koalitionsverhandlungen ist jedoch vereinbart worden, dass der Vorschlag mit der CDU als der stärksten Kreistagsfraktion abgestimmt sein soll. SPD–Fraktionschef Manfred Schulz sagte gestern gegenüber den PNN, dass der 47-jährige CDU-Politiker bei der anstehenden Beigeordnetenwahl mit der Unterstützung der Sozialdemokraten rechnen könne. „Christian Stein hat als Kreistagsvorsitzender bewiesen, dass er für eine kooperative Arbeitsweise und nicht für Polarisierung steht“, so Schulz. Stein sei zwar kein ausgesprochener Verwaltungsfachmann, doch er werde sich schnell in das Amt einarbeiten. Frühere Vorschläge der CDU, Verwaltungsexperten von außen in das Landratsamt zu holen, hätten weit weniger die Zustimmung der SPD gefunden, betonte Schulz. Als einen „Mann des Ausgleichs“ sieht auch FBB-Fraktionschef Baldur Martin den neuen CDU-Kandidaten. Auf der anderen Seite traue er Stein ebenso zu, dass er sich von Landrat Koch „nicht die Butter vom Brot nehmen lässt“. Deshalb sei die Nominierung des studierten Forstwissenschaftlers ein „geschickter Schachzug von CDU-Kreischefin Funck“ gewesen. Genauso sieht es FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz: „Christian Stein hat als Kreistagsvorsitzender seine Kompetenz nachgewiesen. Wir könnten mit ihm gut leben“, betonte er. Auch Landrat Lothar Koch steht seinem designierten Stellvertreter sehr aufgeschlossen gegenüber. „Ich kenne ihn aus persönlicher Erfahrung und habe bisher ein sehr gutes Verhältnis zu ihm gepflegt“, erklärte Koch. Stein habe den Posten des Kreistagsvorsitzenden sehr professionell ausgefüllt und würde auch im neuen Amt sein Platz finden. Nicht unumstritten ist Stein indes an der CDU–Basis. Auf einer Zusammenkunft mit den CDU-Ortsvorsitzenden am Dienstagabend hat es nach PNN-Informationen auch Gegenwind gegeben. Mehrere Christdemokraten befürchten, dass Stein in der Verwaltungsarbeit zu unerfahren sei, um dem geschickt agierenden Landrat Koch Paroli bieten zu können. Sie hätten lieber einen Kandidaten mit der Qualifikation für den gehobenen Verwaltungsdienst gesehen. Landrat Koch selbst hatte im Vorfeld für einen ausgesprochenen Verwaltungsexperten als neuen Vizelandrat plädiert. Mittlerweile seien in den Koalitionsverhandlungen jedoch andere Prämissen gesetzt worden. Demnach solle der Verwaltungsvorstand mit dem Landrat und seinem Stellvertreter politisch besetzt werden. Ihnen folgen in der geplanten Verwaltungspyramide fünf Fachbereiche. Bei der Leitungspositionen sollen CDU, FDP und FBB den Zugriff auf jeweils einen Fachbereich, die SPD auf zwei Fachbereiche haben. Die Besetzung soll jedoch aus dem Personalbestand der Kreisverwaltung erfolgen, ein entsprechendes Parteibuch sei keineswegs Bedingung für den Posten des Fachbereichsleiters, hieß es gestern aus den Reihen der designierten Koalitionspartner. Derzeit im Gespräch sind die Fachbereiche Soziales sowie Ordnung (SPD), Finanzen (CDU), Landwirtschaft und Umwelt (FBB) sowie Bau und Kommunalaufsicht (FDP). Dieser Struktur sollen die Fachausschüsse angepasst werden. Ob die jeweiligen Parteien dann auch den Ausschussvorsitz übernehmen, ist noch in der Diskussion.
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