Potsdam-Mittelmark: Neue Mitglieder, neue Angebote
In Werder wurde gestern der erste von fünf geplanten Awo-Treffs eröffnet
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Werder (Havel) - Die Arbeiterwohlfahrt will attraktiver für ihre Mitglieder und Anhänger werden: In Werder wurde gestern der erste von fünf im Potsdamer Bezirksverband geplanten „Awo-Treffs“ eröffnet. „Die Wahl fiel auf Werder, weil es mit 271 Mitgliedern der größte unserer 25 Ortsvereine ist“, sagte Bezirksverbands-Geschäftsführerin Angela Basekow. Weitere Treffs seien in Teltow, Brück und Belzig geplant. In Potsdam soll ein Awo-Treff in der neuen Seniorenfreizeitstätte eingerichtet werden.
„Gegen den allgemeinen Trend kann der Awo-Bezirksverband jedes Jahr einen Mitgliederzuwachs von 300 bis 400 Mitgliedern verbuchen“, sagte Basekow. Derzeit habe der Verband, der mit seinen Tochtergesellschaften 65 Einrichtungen und Begegnungsstätten betreibt, rund 3000 Mitglieder. Ziel der neuen Treffs sei die Mitgliederbetreuung und -werbung. „Dabei geht es nicht zuletzt darum, Bürger in die ehrenamtliche Arbeit einzubinden und sozialpolitisch tätig zu werden“, so Basekow. So unterhalte der Werderaner Ortsverein eine Partnerschaft zum SOS-Kinderdorf in Brandenburg (Havel).
Im neuen Treff in der Brandenburger Straße 158 will der Ortsverein seine Veranstaltungsangebote verdichten, sagte Vereinsvize Alfred Schulz. „Statt monatlich werden wir künftig wöchentlich zu Angeboten einladen.“ So wird nächsten Mittwoch der Faschingsausklang gefeiert. Schulz ist froh, dass nun ein fester Anlaufpunkt besteht, der Treff wird wochentags von 11 bis 16 Uhr geöffnet sein. Zu den turnusmäßigen Veranstaltungen zählen Stammtische und Spielenachmittage, zudem wird der Reisedienst der Awo hier regelmäßig seine Angebote offerieren.
Miet- und Personalkosten würden sich bei jährlich rund 30 000 Euro bewegen, wie es hieß. Neben dem 120 Quadratmeter großen Veranstaltungsraum stehen eine Teeküche und ein Büro zur Verfügung. Hier ist der künftige Arbeitsplatz von Ingeborg Lauwaßer, die eine Teilzeitstelle als Betreuerin des Treffs bekommen hat. Sie ist in Werder bereits als Vorsitzende des „Kulturvereins Inselstadt“ bekannt und will nun einen Teil ihrer Ideen im Awo-Treff umsetzen.
Ihre erste Amtshandlung sei es gewesen, den frisch renovierten Treff künstlerisch auszugestalten. Die Wände sind jetzt mit Bilder von Larissa Popova dekoriert, auch künftig soll hier die Möglichkeit für Ausstellungen bestehen. Vorträge, Lesungen, Sportkurse und Tanznachmittage sind geplant. Lauwaßer kann sich Veranstaltungen wie einen Vortragsabend zum Themas Trickbetrüger, einen Märchennachmittag für Kinder oder einen Malworkshop vorstellen. Spielgruppen und Vereine seien willkommen, gegebenenfalls werde der Treff länger geöffnet bleiben. Lauwaßer betonte, dass man durchaus auch Kinder und jüngere Menschen als Zielgruppen im Blick habe.
Werders Sozialfachbereichsleiterin Gudrun Zander begrüßte gestern den neuen Awo-Treff. Sie räumte ein, dass der Treffpunkt der Diakonie, der nur zwei Minuten Fußweg entfernt ist, ähnlich funktioniert. „Aber wir gehen auf eine Zeit zu, wo der Bedarf an solchen Häusern größer wird.“ Ein vielseitiges Angebot verschiedener Träger könne die Freizeitpalette in Werder weiter beleben. „Wo gefeiert wird, brauchen wir weniger Tabletten“, witzelte Zander – in den Räumen des Awo-Treffs befand sich früher eine Apotheke. Henry Klix
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