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Potsdam-Mittelmark: Neue Perspektive für die Bergmann-Villa

Caputher Hotel möchte saniertes Gebäude pachten und örtlicher Kultur ein Podium bieten

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Caputher Hotel möchte saniertes Gebäude pachten und örtlicher Kultur ein Podium bieten Schwielowsee-Caputh. Für den Erhalt der Bergmann-Villa hat sich eine neue Perspektive eröffnet: Der Förderverein „Freundeskreis Bergmann-Villa“ stellte am Donnerstagabend dem Caputher Ortsbeirat ein Nutzungskonzept vor, nachdem das Gebäude saniert und anschließend an einen Gastronomiebetrieb verpachtet werden könnte. Einen künftigen Nutzer hat man auch schon an der Hand: Das Caputher Ehepaar Farthmann, Inhaber des Landhaus Haveltreff, möchte dort ein Tagungszentrum einrichten und damit das Angebot des Hotels erweitern. An dem Konzept haben Farthmanns und der Freundeskreis gemeinsam gearbeitet, mit ihren Vorschlägen riefen sie beim Ortsbeirat auf ein sehr positives Echo hervor. Die Zukunft des historischen Gebäudes war bislang ungewiss: Fördermittel lassen auf sich warten. Und aus eigener Tasche kann die Gemeinde nicht sanieren. Im Januar dieses Jahres gründete sich der Freundeskreis mit der Verpflichtung, ein Lösung zu finden. Momentan befinden sich Kindergarten und Jugendclub in den Räumen, letzterer soll so bald wie möglich in das Dachgeschoss des Rathauses umziehen, da das Bauamt aus Sicherheitsgründen nur eine provisorische Nutzung erlaubt. Mit der vom Freundeskreis angestrebten Lösung würde sich auch für die Caputher ein Vorteil ergeben. So könne der große Saal in der Villa nicht nur als konventioneller Tagungsraum, sondern auch als Podium für hiesige Vereine genutzt werden. „Künstler, Chöre und Handwerker sind hier reich gesät, sie könnten sich in der Villa präsentieren", schlug Birgit Farthmann vor. Sie stelle sich Musik- und Literaturabende, Lesungen und Kaffeenachmittage in der Villa vor. Im Keller wäre Platz für Fitness- und Beauty-Räume und unter dem Dach könne sogar ein Gemeinderaum entstehen - die Bergmann-Villa als Gemeindezentrum herzurichten ist ein lang gehegter Wunsch der Caputher Gemeindevertreter. Voraussetzung sei aber, dass die von der Gemeinde bereits beantragten Fördermittel auch tatsächlich fließen und eingesetzt werden, ins Besondere für die Sanierung des Daches, den Sockel und die Fassade. Außerdem müssten Vorkehrungen zum Brandschutz getroffen werden und bei der Unteren Baubehörde die Umnutzung beantragt werden. „Das wäre nicht nur eine Chance für die Villa, sondern auch für die Gemeinde“, erläuterte Heinz Schmal vom Förderverein. Immerhin würde durch die Pacht - der Vorschlag geht von einer Laufzeit zwischen 10 bis 15 Jahren aus - auch Geld in die Gemeindekasse kommen. Schmal bot an, dass der Freundeskreis ebenfalls nach Finanzquellen jenseits der öffentlichen Hand Ausschau hält. Es gebe viele Stiftungen, die sich mit solchen Gebäuden beschäftigen, auch private Sponsoren würden seiner Meinung nach einen Teil zur Sanierung beitragen. Die Mitglieder des Ortsbeirates begrüßten die Initiative: „Um die Villa zu erhalten, sehe ich gar keine andere Möglichkeit“, so Bernd Albrecht (SPD). Die Gemeinde allein könne diese Aufgabe nicht bewältigen, war sich auch Jürgen Scheidereiter (BBS) sicher. „Wir haben schon vor der Gemeindefusion Ideen entwickelt, aber mit der veränderten Finanzsituation ist eine kommunale Nutzung nicht möglich.“ Einstimmig erklärte sich der Ortsbeirat mit dem Vorhaben einverstanden. Die Verwaltung soll nun noch klären, ob für die Verpachtung der Bergmann-Villa eine Ausschreibung erfolgen muss. Thomas Lähns

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