Potsdam-Mittelmark: Neue Pläne für Wilhelmshorster Schulcampus
Hortneubau soll direkt neben der Schule entstehen / Jugendclub könnte weiter den Container nutzen
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Michendorf - Die weitere Entwicklung des Wilhelmshorster Schulcampus nimmt allmählich Form an: Der für 2010 geplante dreigeschossige Ersatzbau für den Hortcontainer im Eichenweg soll nun im südlichen Bereich des Schulhofes, direkt neben der Schule als separates Haus entstehen. Dafür müsste der Heidereutherweg nun komplett gesperrt und mittelfristig abgetragen werden, um den Schulhof in diese Richtung zu vergrößern. Der Schulbus müsste dann eine große Schleife über den Eichenweg und die Straße An den Bergen fahren. Im Bauausschuss präsentierten Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed und Planer Frank Basler am Donnerstagabend ihren Ansatz.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Standortes: der Containerbau kann bis zuletzt vom Hort genutzt werden. „Das Gesamtkonzept ließe sich in einem Zeitraum von drei Jahren umsetzen“, so Bauamtsleiter Oed. Er erläuterte das geplante Vorgehen in einzelnen Schritten: Erstens Ausbau des Eichenweges im nördlichen Bereich für den Bus und Bau eines Wendehammers im Heidereutherweg, zweitens die Errichtung des neuen Hortgebäudes bis Ende 2010 – dann läuft die Nutzungsgenehmigung aus. Und drittens die bauliche Erweiterung des Schulhofes. In weiteren Schritten könne dann der Container in Angriff genommen werden. Der müsste nicht komplett abgerissen werden, sondern könnte teilweise weitergenutzt werden: vom Jugendclub, der hier seit langem sein Domizil hat.
Denn obwohl der Kostenrahmen für den Hortneubau bei 1,3 Millionen Euro liegt, lasse sich nur eine Minimalvariante umsetzen, so Planer Frank Basler – nicht zuletzt wegen der vorgeschriebenen Abstandsgrenzen auf dem räumlich begrenzten Schulhof. Der Jugenclub hätte also keinen Platz im Neubau, wäre ohnehin außerhalb des Schulhofes besser aufgehoben. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder in den Container investiert, das Dach ist zum Beispiel grundhaft saniert worden“, so Oed. Für grob geschätzt weitere 150 000 Euro ließe sich der westliche zweigeschossige Gebäudeteil instand setzen. Dafür müssten Türen und Fenster ausgetauscht und eine Wärmedämmung installiert werden.
Gemeindevertreter Eckhardt Reinkensmeier (SPD) warnte davor, immer weiter in ein Provisorium zu investieren: „Heute machen wir die Fassade, morgen müssen wir die nächste Sache in Angriff nehmen.“ Doch es mangelt an Alternativen: Die ehemalige Schulküche im Heidereutherweg als möglicher Jugendclub wurde kontrovers diskutiert, zu weit ab vom Campus liege das Gebäude und zu dicht an Wohnhäusern. Außerdem müsste das verfallene aber denkmalgeschützte Haus dann saniert werden.
Die ersten Entwürfe für den neuen Hort hingegen empfahl das Gremium einstimmig. Hier sollen acht Gruppenräume entstehen. Die insgesamt 150 Hortkinder ließen sich darin zwar nicht auf einmal unterbringen, doch Bauamt und Planer haben bei ihren Überlegungen den gesamten Campus im Auge gehabt. „Es muss ja nicht so sein, dass um Punkt 14 Uhr die Schüler ein Haus verlassen und geschlossen in ein anderes umziehen“, so Karl-Heinz Oed. Drei Klassenräume der Schule sollen durch den Hort genutzt werden sowie die kleineren Teamräume im neuen Medienzentrum.
Für die ursprünglich ebenfalls geforderten Sondernutzungen wie Bewegungs-, Entspannungs- und Kreativraum ließen sich ebenfalls vorhandene Räume nutzen. Im Gegenzug soll der Hortneubau, ganz im Sinne des Campus-Gedanken, am Vormittag auch von der Schule genutzt werden. Thomas Lähns
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