zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Neue Situation, gleiche Entscheidung

Klage gegen Schulamt wegen Gymnasium Beelitz

Stand:

Klage gegen Schulamt wegen Gymnasium Beelitz Beelitz - Die Beelitzer sind vom Schulamt enttäuscht: Gestern hatten Elternvertreter des Sally-Bein-Gymnasiums zusammen mit der Stadtverordneten Elke Seidel das Gespräch mit Kreisschulrätin Heidrun Schröder gesucht. Das Schulamt hatte den Beelitzern wegen mangelnder Schülerzahlen – nur 34 Anmeldungen waren eingegangen – die Eröffnung einer siebenten Klassenstufe im kommenden Schuljahr verwehrt (PNN berichteten). Mittlerweile konnten die Bewerberzahlen dank der Initiative mehrerer Eltern auf insgesamt 41 erhöht werden, wodurch eine Ausnahmegenehmigung gerechtfertigt wäre. Doch das Schulamt bleibe bei seiner Entscheidung. Mit ihren Argumenten seien sie auf taube Ohren gestoßen, bilanzierten die Eltern in einer anschließenden Pressekonferenz. Tatsächlich wäre die Regelung für eine 41-köpfige Klassenstufe nur eine Ausnahme, schließlich habe die Stadt Zuzug zu verzeichnen. Darüber hinaus habe man mit dem Gymnasium in Treuenbrietzen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. „In den nächsten zwei Jahren soll ein genaues Konzept ausgearbeitet werden“, so Schulleiter Dieter Born-Frontsberg. Er stelle sich unter anderem ein gemeinsames Kurssystem vor, Schüler könnten auf diesem Wege zusammengeführt werden. Der Direktor hoffe, damit ein Modell auch für andere Schulen zu schaffen, „denn gerade auf dem Land muss man sich über so etwas Gedanken machen“. Das Schulamt halte dagegen: Viele der neuen Schüler seien für ein Gymnasium nicht qualifiziert, und im Übrigen wiederhole sich die Hängepartie im Falle einer Genehmigung in der elften Klasse. „Darüber, wer auf unsere Schule kommt, entscheidet immer noch der Direktor“, kontert der Leiter des Hauptamtes in Beelitz Rudolf Seidel. Doch dem sei von den Behörden bereits ins Gewissen geredet worden, erinnerte sich Elke Seidel. „Man hat sich mit der neuen Situation überhaupt nicht auseinander gesetzt.“ Vorwürfe gingen auch in Richtung Michendorf: Seitens der Schulleitung des dortigen Gymnasiums werde Druck auf Eltern ausgeübt, sie sollten sich endlich entscheiden – mit dem Hinweis, dass das Beelitzer Gymnasium wohl keine Zukunft hat. Die Beelitzer sind nun vor das Verwaltungsgericht gezogen, um die Ausnahmegenehmigung durchzusetzen. Eine Entscheidung dazu soll voraussichtlich in der nächsten Woche fallen. Erfolg verspricht man sich auch von einem gestern geführten, erfreulicheren Gespräch mit Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt. Der solle das Anliegen der Beelitzer „vorurteilsfrei“ prüfen.Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })