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Potsdam-Mittelmark: Neues Dach für Museum

Wasserschäden im ältesten Haus Teltows befürchtet

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Teltow - Das Dach des Teltower Heimatmuseums soll noch in diesem Jahr saniert werden. Wie die Verwaltung jetzt mitteilte, sei der jährliche Verschleiß der momentanen Eindeckung ungewöhnlich hoch. Alle zwei bis vier Jahre müssten die sogenannten Holzspließe, die unter den Dachsteinen liegen und Wasser abhalten sollen, kontrolliert und zum Teil ausgetauscht werden. Mit einer kompletten Erneuerung dieser Bauteile werde sich der Wartungsaufwand verringern, denn normalerweise seien die Holzspließe bis zu 15 Jahre haltbar. Die Kosten bezifferte die Verwaltung auf etwa 70 000 Euro. Eine 85-prozentige Förderung aus Städtebaumitteln sei möglich.

Die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hatte zur jüngsten Sitzung des Gremiums erklärt, dass es bereits an mehreren Stellen im Heimatmuseum durchregnet. Zudem seien die Thermostate an den Heizkörpern verschlissen, so dass sich die Temperatur in den Räumen nicht mehr verlässlich regeln ließe. „Unverzüglich“ sollten mögliche Schäden durch Wasser oder Hitze verhindert werden, heißt es in der schriftlichen Unions-Anfrage. Zudem sollten jährliche Instandhaltungsmaßnahmen eingeplant werden, um Folgeschäden vorzubeugen.

Nicht nur wegen seiner Ausstellungsstücke ist das Haus im Hohen Steinweg 13 besonders schutzbedürftig: Das 1711 errichtete Gebäude ist das älteste der Stadt Teltow. Der Bader Johann Christoph Bürger und seine Frau Johanna Eleonora hatten es damals mit der Hilfe ihrer Nachbarn neu aufgebaut, nachdem die ganze Stadt einem Feuer zum Opfer gefallen war. Einen weiteren Stadtbrand im Jahre 1801 überstand dieses Haus jedoch und ist heute eines der wenigen Zeugnisse des Lebens im 18. Jahrhundert in Teltow. Kurz nach der Wende ist hier das Heimatmuseum eingezogen.

Die Denkmalbehörden hätten bereits grünes Licht für die geplanten Sanierungsarbeiten gegeben, heißt es aus dem Teltower Rathaus. Demnach sollen das mit Biberschwänzen gedeckte Dach aufgenommen und die Spleiße ersetzt werden. Die alten Ziegel will man teilweise wieder verwenden. Zudem sollen die elektrisch betriebenen Ölradiatoren ausgetauscht werden. Der Einbau einer Heizung sei indes nicht möglich, heißt es in einem Gutachten des Sanierungsträgers, weil dadurch zuviel Bausubstanz zerstört werden würde. Empfohlen wird hingegen eine bessere Wärmedämmung in der Decke. Dafür sollten sogenannte Zelluloseflocken eingeblasen werden, wodurch die Holz- und Lehmbauteile nicht beschädigt werden würden. Kostenpunkt: Weitere 9000 Euro. Thomas Lähns

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