KulTOUR: Neues von den Caputher Musiken
Schwielowsee - Es soll tatsächlich noch Caputher geben, die von keinem Schloss im Orte wissen. Das kann sich ändern, denn allen Wissenden räumen die „Caputher Musiken“ auch in diesem Jahr wieder einen Lokalrabatt für ihre zwölf geplanten Konzerte im königlichen Ambiente ein.
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Schwielowsee - Es soll tatsächlich noch Caputher geben, die von keinem Schloss im Orte wissen. Das kann sich ändern, denn allen Wissenden räumen die „Caputher Musiken“ auch in diesem Jahr wieder einen Lokalrabatt für ihre zwölf geplanten Konzerte im königlichen Ambiente ein. Was einen dort erwartet, zeigt ein Blick ins neue Konzertprogramm.
Nach der tiefen Krise vor ein paar Jahren geht es dem Veranstalter mit etwa 60 Vereinsmitgliedern wieder gut. Man ist zufrieden, was vielleicht nicht so gut ist. Aber wozu hat man sich denn fast 20 Jahre lang abgerackert, wenn nicht für die Zufriedenheit?
Was die „Caputher Musiken“ zwischen März und November (Sommerpause inklusive) dieses Jahr immer samstags geplant haben, steht unter dem Motto „Jung und Virtuos“: Man ist ja stolz auf den neuen Kooperationspartner, die Rostocker „Hochschule für Musik und Tanz“. Sie nun gibt Caputh für die sieben geplanten Konzerte ihrerseits einen gewissen Rabatt, ausgleichende Gerechtigkeit!
Am Samstag schon eröffnet ein Nonett von der Waterkant die Saison mit Werken von Brahms, Farranc und anderen. Ausverkauft, das hat Tradition. Dafür gibt es eine Woche vor Ostern Passionsmusik mit einem gern gesehenen Gast, dem unkonventionellen Wolf-Ferrari-Quartett aus Berlin. Zu den Standards der Musiken gehören auch Auftritte von „Jugend musiziert“, vom Caputher Männerchor und dem örtlichen Handglockenchor, der 25 Jahre alt wird. Dafür kommt Ende Juni sogar Handglockenbesuch aus Virginia.
Ansonsten gibt es Ende August ein Konzert im Garten des Einstein-Hauses und den Auftritt eines „nymphetaminischen Duos“ Anfang September im Fährhaus Caputh. Bereits Ende November ist dann mit einem multikulturell besetzten „Hauch Winter“ schon Zapfenstreich in Sachen Caputher Musik. Weihnachtliches bieten ja so viele andere an.
Eher unspektakulär geht die Schlossherrschaft dieses Jahr ins Rennen, denn die Erfahrung lehrte hier, dass weniger mehr sein kann. Bewährt haben sich die Teilnahme an der Kunsttour, die Kinderspiele aus Churfürstlichen Zeiten, der Lange Samstag der Museen Ende Oktober, klar. Apropos: Auch Kustorin Petra Reichelt und die Ihren feiern 2014 ein Jubiläum, nämlich 15 Jahre Schlossmuseum. Da darf man am 20. und 21. September in die „Offenen Schränke“ lugen.
Zwei Veranstaltungen sind auch in Sachen Porzellan geplant. Anfang April erfährt man von einer echten Sinologin, wie in Fernost das Weiße Gold hergestellt wurde, im November dann die Fortsetzung mit dem Schwerpunkt Sammlungen, beides mal mit Teeverkostung. Elefanten sind da zwar fernzuhalten, dafür kann man – ausgerechnet am 9. November – sein Zerbrechliches von daheim zur Begutachtung mitbringen.
Im Seitenflügel gibt es im Mai eine Ausstellung über alte Ostseebäder rund um Zoppot und Cranz, klassische Konzerte dann vor und nach dem Sommer. Als Extra gibt es im September ein Theaterstück mit der Berliner Gruppe Commedianza, das Peter Paul Rubens Gemälde „Der Liebesgarten“ lebendig macht – frei nach „Cyrano de Bergerac“.
Die kulturelle Sommerpause im Juli und August füllt auch in diesem Jahr ein Orgelsommer der örtlichen Kirchengemeinde aus. Da wird man das neue Posaunen-Register erstmals ganz gewaltig bewundern können. Im nächsten Jahr steigt dann – wieder in bewährter Kooperation mit dem Schloss Caputh – die ganz große Jubiläumsfete. Dafür wird sogar die für den Sommer vorgesehene Schlossnacht auf 2015 verlegt, aber das ist noch fern. Gerold Paul
Gerold Paul
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