Potsdam-Mittelmark: Neustart in Havelauen, Aus im Strengfeld
Werders Handelsstruktur im Wandel
Stand:
Werder (Havel) - Kommen und Gehen in Werder: Am 1. Oktober wird in den Havelauen der Grundstein für ein neues Einkaufszentrum gelegt. Währenddessen ist der Eigentümer des erst vor dreieinhalb Jahren eröffneten Einkaufszentrums im Strengfeld, die CWS Immobilien AG aus Cottbus, in die Insolvenz gegangen, wie aus dem Büro des Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Klein gestern bestätigt wurde. Die Geschäftsflächen von 2200 Quadratmetern sind zum Verkauf ausgeschrieben.
Der Textilmarkt, der Tiernahrungsmarkt, der Imbiss und das Bistro sind langfristig vermietet, wie aus dem Verkaufsexposé hervorgeht. Der Penny als Herzstück des Zentrums am südlichen Stadtrand ist derweil im März geschlossen worden, die 1000 Quadratmeter stehen leer. Der Standort sei nicht rentabel gewesen, hieß es seinerzeit von Penny. In nächster Nachbarschaft befindet sich der Werderpark mit 16 000 Quadratmetern Verkaufsfläche, auf denen sich unter anderem ein Kaufland und ein Aldi befinden. An der B 1 und in der City geht es so weiter.
Schon vor vier Jahren hatte ein Gutachten der Stadt deutlich zu viele Supermärkte attestiert: Die Kaufkraft der Einwohner würde die branchenüblichen Umsätze nur zu 60 Prozent decken, wie das Büro „Regioconsult“ aus Friedrichshafen attestierte. Ein geringes Kundenaufkommen wirke sich auch ungünstig auf den „Warendurchlauf im Frischebereich“ aus. Nur in den Havelauen wurde noch Potenzial gesehen, wobei von dort auch der Auftrag für die Expertise erteilt worden war. Dieses Potenzial soll jetzt offenbar ausgeschöpft werden.
Am 1. Oktober um 11.30 Uhr soll der Grundstein für das neue und 6000 Quadratmeter große Nahversorgungszentrum am nördlichen Stadtrand gelegt werden, wie der in Berlin ansässige Projektentwickler Antan-Recona gestern gegenüber den PNN erklärte. Im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll das neue Einkaufszentrum dann stehen. Die Gesamtinvestition belaufe sich auf etwa neun Millionen Euro.
Die Bewohner der Havelauen werden sich freuen –, ob die Umsätze auf Dauer reichen und sich die Werderaner auch aus der City über die Bahnschranken zum Einkaufen in die Havelauen begeben, bleibt abzuwarten. Die ursprünglichen Planungen wurden jedenfalls mehrfach zugunsten zusätzlicher Lebensmittelmarktflächen überarbeitet: War vor vier Jahren noch geplant, dass der Netto-Markt am Bahnhof in die Havelauen umzieht und sich dort vergrößert, sind in dem neuen boomenden Stadtteil inzwischen zwei völlig neue Supermärkte geplant: Auf 2 300 Quadratmetern soll ein Lebensmittelvollversorger entstehen, auf 1050 Quadratmetern ein Lebensmitteldiscounter. Der Netto am Bahnhof will derweil seinerseits 300 Meter stadteinwärts einen doppelt so großen Markt errichten, die Stadtverordneten haben im Sommer dem Rathaus den Planungsauftrag dafür erteilt.
In den Havelauen sollen außer den beiden Lebensmittelmärkten noch ein Textilmarkt und eine Drogerie eröffnet werden. Auch für einen Friseur und einen Apotheker gibt es Mietverträge. Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: