Potsdam-Mittelmark: Nicht für die Wanderer, sondern für Kühe bauen wir
Königsbrücke hat kaum Aussicht auf Wegeanschluss, illegaler Ersatzbau kann auf Genehmigung hoffen
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Königsbrücke hat kaum Aussicht auf Wegeanschluss, illegaler Ersatzbau kann auf Genehmigung hoffen Nuthetal - Die Serie der schlechten Nachrichten um die Königsbrücke in Bergholz-Rehbrücke nimmt kein Ende. Für den von Landwirt Olaf Killat ohne Genehmigung errichteten Ersatzbau ist eine Legalisierung im nachhinein noch möglich, heißt es aus dem Belziger Amt für Bauaufsicht. Dagegen stehen die Zeichen für eine Sanierung der maroden Königsbrücke immer schlechter. Nicht nur die leeren Kassen der Gemeinde stehen dem entgegen. Zuletzt hatten verschiedene Gemeindevertreter darauf hingewiesen, dass eine Sanierung nur sinnvoll sei, wenn Fußgänger auf der andern Seite der Nuthe auch Wege vorfinden, die sie nutzen können. Zurzeit sind die Flächen allerdings im Privatbesitz, weshalb die Gemeinde auf ein Verfahren zur Bodenneuordnung hofft, welches das Landesamt für Flurneuordnung in Brieselang gerade durchführt. Dort sieht man für das Nuthetaler Anliegen aber keine Chance. Joachim Schneidewind, Fachreferent für Flurneuordnung äußerte zwar Verständnis für das Anliegen der Gemeinde. Dem stünden aber die Interessen der Landwirte gegenüber, die nicht auf Spaziergänger erpicht seien. „Die Brücke wurde vor zehn Jahren einfach hingebaut, ohne dass Wegebeziehungen existierten. Dieses Problem können wir jetzt nicht im nachhinein lösen“, so Schneidewind. Besser sieht es dagegen für den Fortbestand der illegalen Brücke von Landwirt Killat aus, die von seinen Kühen genutzt wird. Killat hat mittlerweile ein Schreiben von der Bauaufsicht in Belzig bekommen, damit beginnt ein Anhörungsverfahren. Laut Amtsleiter Jörg Naucke kann eine Genehmigung im nachhinein noch erteilt werden, wenn Killat den Antrag nachreicht. Parallel dazu laufe ein Bußgeldverfahren. Naucke wollte nach einer ersten Begutachtung durch einen Mitarbeiter noch keine Aussagen darüber machen, ob das Bauwerk grundsätzlich genehmigungsfähig ist. Dagegen wurde Axel Breisach von der Wasserbehörde, die an dem Verfahren beteiligt ist, auf PNN-Anfrage deutlicher: „Die Konstruktion ist so nicht genehmigungsfähig.“ Im Nuthestraße Bauamt wird das Verfahren mit Spannung verfolgt. Leiter Torsten Zado sprach sich gestern gegen eine Genehmigung für die provisorisch wirkende Brücke aus: „Das passt nicht ins Ortsbild.“ Die Gemeinde werde einer etwaigen Genehmigung seiner Ansicht nach kein Vernehmen erteilen. Die Bauaufsicht ist auf diesen formellen Akt allerdings nicht angewiesen. Ein Vetorecht hat Nuthetal keines. Volker Eckert
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