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Potsdam-Mittelmark: Noch viele Holperpisten auf der Agenda

Drei Sanierungsprojekte und ein extra Ausbau-Fonds: Auch 2011 widmet sich Michendorf dem Straßenbau

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Michendorf – Trotz immer engerer finanzieller Spielräume will die Gemeinde Michendorf auch in Zukunft in ihre Straßen investieren. Im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr sind Sanierungen der Dorfstraßen in Stücken und Wildenbruch eingeplant, im Ortsteil Michendorf soll endlich die Ladestraße auf dem früheren Teltomatgelände ausgebaut werden. Nach zähen Verhandlungen wolle die Bahn jetzt die nötigen Flächen an die Gemeinde verkaufen. Das teilte Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed am Donnerstagabend im Bauausschuss mit.

Zusätzlich zu diesen Projekten soll auch im kommenden Jahr wieder Geld für den vereinfachten Straßenausbau bereitgestellt werden. 150 000 Euro stehen dafür im Haushaltsentwurf, der Hauptausschuss hatte sich in dieser Woche für eine Verdoppelung des Betrags ausgesprochen – obwohl die Michendorfer gerade erst erfahren haben, dass sie im kommenden Jahr ein Drittel weniger Schlüsselzuweisungen vom Land bekommen. Damit fehlt plötzlich rund eine Million Euro im kommunalen Etat für 2011. Sanierungsbedarf besteht bei vielen Holperstrecken im Gemeindegebiet, es müssen also Prioritäten gesetzt werden. Neben dem öffentlichen Interesse spielen auch Faktoren wie die Zahlungsmoral der Anlieger eine Rolle, wie auf der Sitzung am Donnerstagabend deutlich wurde.

Relativ unstrittig sei der Ausbau der Wildenbrucher Straße zwischen Langerwisch und Wildenbruch: Der Verkehr auf dieser Strecke habe in letzter Zeit stark zugenommen, vor allem aufgrund des Umleitungsverkehrs während der jahrelangen Arbeiten an der Langerwischer L 77. Die Kanten der einspurigen Asphaltbahn beginnen schon zu bröseln, in den weit auseinander liegenden Haltebuchten muss man lange warten, bis der Gegenverkehr vorbei gerollt ist. Gemeindevertreter Wolfgang Kroll (UWG) bemerkte, dass sich das erhöhte Verkehrsaufkommen nicht ändern werde. Laut Bauamtsleiter Oed werde zurzeit geprüft, welche Flächen man für zusäztliche Haltebuchten ankaufen müsste. Die Baukosten schätzte er auf 190 000 bis 200 000 Euro.

Für das restliche Geld im Ausbau-Topf kämen allerdings viele andere Buckelpisten infrage, unter anderem der Wilhelmshorster Rosenweg, die Wildenbrucher Hauptstraße oder die Kastanienallee in Michendorf. Hier würden die Anlieger einen Ausbau begrüßen, schätzten die Mitglieder des Bauausschusses, allerdings gebe es auch Durchgangsstraßen, die dringender hergerichtet werden müssten. Zum Beispiel die Albert-Schweitzer-Straße in Wilhelmshorst: „Unpassierbar“ sei die Strecke zum Bahnhof mittlerweile, hieß es. Allerdings würden die Anlieger den Ausbau ablehnen, weil die Strecke nur einseitig bebaut ist und sie deshalb mehr zahlen müssten.

Karl-Heinz Oed erläuterte, wie es trotzdem ginge: Nach den Arbeiten am Wilhelmshorster Bahntunnel hatte die Bahn circa 80 000 Euro für entstandene Straßenschäden gezahlt. Das Geld könnte nun für die Schweitzer-Straße eingesetzt werden. Ebenfalls für dringend ausbaubedürftig wurde die Straße Am Sportplatz im Ortsteil Michendorf befunden. Auch diese Strecke würden nicht nur Anwohner nutzen, hieß es zur Begründung.

Die reinen Anliegerstraßen könnten im übernächsten Jahr in Angriff genommen werden, wenn sich die Gemeinde ihren Ausbau-Fonds auch künftig leistet. In Anbetracht früherer Diskussionen darüber, wer wie viel bekommt, bemühte sich der Bauausschuss um eine gerechte Verteilung der Projekte. Das letzte Wort hat aber die Gemeindevertretung.Thomas Lähns

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