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Potsdam-Mittelmark: Noch viele weiße Flecken

Flächennutzungsplan für Großgemeinde soll bis 2010 stehen / 150 000 Euro Kosten vorgesehen

Stand:

Schwielowsee – Die Gemeinde Schwielowsee will Ordnung in den Ortslagen schaffen: In den nächsten zwei Jahren soll für die drei Ortsteile Caputh, Geltow und Ferch ein einheitlicher Flächennutzungsplan (FNP) erstellt werden. Dieser wird künftig als Grundlage für Bau- und Entwicklungsvorhaben dienen. Für das planerische Großprojekt, an dem Gemeindeverterter, Ortsbeiräte, Verwaltung und Planer gleichermaßen beteiligt sein werden, sind bis 2010 insgesamt 150 000 Euro vorgesehen. Der Aufstellungsbeschluss soll am 17. Dezember von den Gemeindevertretern gefasst werden.

Einzelne Flächennutzungspläne für Caputh und Geltow sind bereits Anfang der 90er Jahre erstellt worden, Ferch zog kurz vor der Gemeindefusion 2002 nach. Das Problem: Diverse Flächen sind in diesen Plänen weder als Wohn–, noch als Gewerbegebiete oder Grünflächen ausgewiesen, sondern einfach weiß geblieben. In diesen Fällen hatten die damaligen Gemeinden keine Einigung mit der Gemeinsamen Landesplanung Berlin/Brandenburg erzielen können. Eine solche planerische Grauzone ist zum Beispiel die Fercher Siedlung Sperlingslust: Den Anliegern ist hier die dauerhafte Nutzung ihrer Wochenendhäuser von der Bauaufsicht des Kreises untersagt worden, sie drängen seit dem darauf, dass nachträglich Baurecht geschaffen wird – was ohne gültigen Flächennutzungsplan sehr schwierig ist. Auch der weiteren Zersiedelung der Orte durch das Bauen im Außenbereich soll begegnet werden.

„Die weißen Flecken müssen raus“, forderte Roland Büchner (BBS), Vorsitzender der Gemeindevertretung und Ortsvorsteher von Ferch, kürzlich im Hauptausschuss. Seit über zehn Jahren werde oftmals nur mit B-Plänen gearbeitet, der große Blick fürs Ganze fehle. Das soll sich nun ändern. In Verbindung mit dem FNP müsse man am Schwielowsee auch über ein Versorgungskonzept nachdenken und über die Frage, wieviel Supermärkte die Ortsteile brauchen. Ferch steht seit einiger Zeit ganz ohne ein Lebensmittelgeschäft da. Büchner erinnerte sich auch an das lange Planungsprozedere für Ferch und stellte im Hauptausschuss fest: „De facto entscheiden übergeordnete Behörden.“ Dem pflichtete Gemeindevertreter Heiko Hüller (FDP) bei: „Die Konflikte mit der Landesplanung werden kommen.“ Bereits Anfang der 90er Jahre habe die Planungsbehörde des Landes seinem Ort Caputh kaum Entwicklungspotenziale zugestanden, im Gegensatz dazu habe jedoch ein rasantes Bevölkerungswachstum eingesetzt. Dieses bisherige Wachstum werde sich in der gesamten Gemeinde weiterhin fortsetzen, ist Hüller optimistisch. Thomas Lähns

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