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Potsdam-Mittelmark: Notbremse in Michendorf

Auf Teltomat-Gelände soll Grünfläche entstehen Einwände des Eigentümers zurückgewiesen

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Auf Teltomat-Gelände soll Grünfläche entstehen Einwände des Eigentümers zurückgewiesen Michendorf - Zur Entwicklung des ehemaligen Teltomat-Geländes in Michendorf macht die Gemeinde jetzt endgültig von ihrer Planungshoheit Gebrauch. Auf dem seit Jahren brachliegenden Gelände zwischen Bahnstrecke und Potsdamer Straße soll eine Parkanlage entstehen (PNN berichteten). Die Einwände des momentanen Eigentümers, der Papenburg AG, gegen dieses Vorhaben wurden auf der Gemeindevertretersitzung am Montagabend zurückgewiesen. Damit könnte der Bebauungsplan im November zur Satzung erhoben werden und Bestandskraft erhalten. 1994 hatte die Papenburg AG das 2,5 Hektar große Areal von der Treuhand erworben – unter der Maßgabe, hier ein Ortszentrum mit Wohnen und Gewerbe zu errichten. Dies ist jedoch nicht geschehen, das Gelände liegt nach wie vor brach. Die Gemeinde wirft dem Investor mangelndes Interesse vor. „Wir hatten über Jahre versucht, die Papenburg AG zu motivieren“, erinnert sich Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed. Sogar Fördermittel, unter anderem aus dem Landesprogramm „Reaktivierung innerörtlicher Brachflächen“, seien in greifbarer Nähe gewesen, „doch der Investor ist passiv geblieben“. Nun drängt die Zeit: Das Michendorfer Zentrum wurde mit Mitteln der Städtebauförderung weitgehend saniert und jetzt fordert der Fördergeber auch die Entwicklung des Teltomat-Geländes. Schließlich gehe mittlerweile auch eine Gefährdung von den Ruinen und Altlasten auf dem Grundstück aus. „Wir haben die Notbremse gezogen“, resümiert Oed. Entgegen den ursprünglichen Vorhaben sollen laut neuem Bebauungsplan nur einige Mehrfamilienhäuser mit einzelnen Ladenflächen an der Poststraße entstehen. Statt des geplanten Marktplatzes soll eine Parkanlage mit Kinderspielplatz und Freilichtbühne angelegt werden. Die Papenburg AG spricht in ihrem Einwand währenddessen von „Enteignung“ und bemängelt, dass durch den neuen Bebauungsplan das Grundstück „gänzlich entwertet“ werde, ohne dass dafür ein Anlass bestehe. Sie beharrt auf der bisherigen Planung und damit auf einem Gros an Geschäfts- und Wohnflächen. Die Gemeinde argumentiert dagegen, dass sich die städtebauliche Zielsetzung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mittlerweile geändert hätten, schließlich konzentrierten sich nach mehr als zehn Jahren Handel und Dienstleister in ausreichendem Maße an der Potsdamer Straße. Der Bedarf nach einem zusätzlichen Ortszentrum sei nicht mehr vorhanden – der nach Grünflächen aber allemal. Zielstellung der Gemeinde sei es nun, das Grundstück zu kaufen. Zumindest sei durch den neuen Bebauungsplan wieder „etwas in Bewegung gekommen“, so Oed. Thomas Lähns

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