Potsdam-Mittelmark: Nuthetal investiert in die Sicherheit
Drei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr in Dienst gestellt – bezahlt hat sie die Gemeinde selbst
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Nuthetal - Drei neue Fahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr Nuthetal sind am Samstag von Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) in Saarmund feierlich in Dienst gestellt worden. Für 412 000 Euro wurden ein Löschgruppenfahrzeug und ein Rüstwagen vom Typ Iveco Magirus erworben. Ein Einsatzleitwagen wurde mit dem Erlös aus dem Verkauf der Altfahrzeuge beschafft. Dieses ehemalige Polizeieinsatzfahrzeug ist generalüberholt und mit neuester Kommunikationstechnik ausgestattet. Die damit ersetzte alte Technik war mehr als 30 Jahre alt. Durch eine kreditlose Finanzierung aus dem Gemeindehaushalt sparte die Kommune etwa 100 000 Euro Zinsen.Viele Jahre war eine Modernisierung des Feuerwehrfuhrparks wegen der angespannten Haushaltslage der Gemeinde nicht möglich gewesen. Ling dankte deshalb den Kameraden besonders für ihr Engagement bei der Wartung und Reparatur der alten Technik.
„Überall wollen wir im Notfall schnell beste Hilfe bekommen“ begründete Ling die notwendige Investition. Deshalb sei es eine Investition für alle, nicht allein für Nuthetal. Im April konnte der Rüstwagen als letztes Fahrzeug abgeholt werden. Am Monatsende wurde er beladen, gleichzeitig erfolgte die Einweisung der derzeit 30 aktiven Saarmunder Feuerwehrleute. Nur kurze Zeit später retteten sie mit der neuen Technik bei Fahlhorst bereits Leben. Eine Autofahrerin war nach einem Unfall in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und konnte schnell befreit werden. Mit dem Rettungshubschrauber wurde sie in die Unfallklinik nach Berlin-Marzahn geflogen. „Die neuen Fahrzeuge sind ein Motivationsschub. Es gibt so viele Arbeitserleichterungen. Wir hören sie fast nicht mehr, sie stinken nicht mehr und sie fahren sofort los“, freute sich der stellvertretender Gemeindewehrführer Jan Ehlers am Samstag. Auch fasse der neue Tank jetzt 3000 statt 1600 Litern Löschwasser. Das spare Nachschubfahrten, wenn kein Hydrant verfügbar ist.
Weitere Technik der Ortswehren muss jedoch noch ersetzt, bauliche Substanz modernisiert werden, denn Nuthetal ist eine wachsende Gemeinde. So werden in Bergholz-Rehbrücke die Gebäude höher und stellen die Retter vor neue Anforderungen. Zudem sind mehrere Altenpflegeprojekte im Entstehen. In Schulen, Kitas, Instituten mit Laboratorien, Gewerbegebieten, Arztpraxen, Tankstellen, auf dem Flugplatz und der Autobahn muss im Notfall schnell gehandelt werden können.
Problematisch ist weiterhin die Einsatzfähigkeit der ehrenamtlichen Nuthetaler Feuerwehr unter der Woche, denn viele Kameraden arbeiten in Potsdam oder Berlin. Von insgesamt 55 aktiven Kräften in Bergholz-Rehbrücke und Saarmund stehen zwischen 6 und 16 Uhr nur zehn zur Verfügung, in weiteren drei Ortsteilen niemand. Deshalb werden die Hauptwehren Bergholz-Rehbrücke und Saarmund weiterhin parallel im „Rendezvous-Verfahren“ alarmiert, um eine technisch und personell zuverlässige Truppe für den Notfall abzusichern. Alle Ortswehren widmen sich auch deshalb der Jugendarbeit. Stolz sind die Feuerwehrmänner und –frauen, dass sie bisher ihre Einsatzbereitschaft nie in der Leitstelle abmelden mussten. Schließlich ist die Kommune gesetzlich in der Pflicht, eine „den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr“ zu halten. Ist die Feuerwehr Nuthetal nicht in der Lage auszurücken, wird die benachbarte Wehr Michendorf alarmiert. Das kann aber Nuthetal in Rechnung gestellt werden. Ute Kaupke
Weitere Infos im Internet
unter www.FW-Nuthetal.de
Ute Kaupke
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